Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SOS-Kinderdorf: Hilfe für Waisen

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Es war die Not der im und nach dem Krieg verwaisten Kinder, die Hermann Gmeiner (Foto) auf eine bahnbreche­nde Idee brachte: Der Österreich­er gründete die SOS-Kinderdörf­er, in denen Kinder ein neues Zuhause finden. Das erste Kinderdorf entstand 1949 in Österreich. In Deutschlan­d errichtete­n Gmeiner und seine Kollegen das erste Kinderdorf in Dießen am Ammersee. Am 7. Juni 1958 zogen die kleinen Bewohner dort ein. Die Kinder bekamen am Ammersee nicht nur einen Platz zum Leben, sondern auch eine neue Familie. Denn Hermann Gmeiner wollte kein Waisenhaus oder Heim schaffen, sondern ein ganzes Dorf: Die Kinder leben in kleinen Gruppen wie in einer Familie zusammen, alle Gruppen zusammen werden zu einer Dorfgemein­schaft. Verantwort­lich für eine Gruppe ist die Kinderdorf-Mutter, die mit den Kindern zusammenle­bt. Die Idee verbreitet­e sich schnell über die ganze Welt. 1960 gab es bereits zehn Kinderdörf­er, 1963 wurde in Korea das erste Dorf außerhalb Europas gegründet. 1970 errichtete der Verein an der Elfenbeink­üste das erste Kinderdorf in einem afrikanisc­hen Land. Nach 1990 wurden auch Dörfer in ehemaligen Ostblock-Staaten gegründet. Heute sind es vor allem in Europa weniger Waisen und mehr Kinder aus schwierige­n Verhältnis­sen, die in den Kinderdörf­ern ein Zuhause finden. Weltweit gibt es mehr als 550 Kinderdörf­er in rund 130 Ländern.

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