Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Das Treffen der Aufstiegshelden
Das aktuelle Aufstiegsteam des TSV Bayer Dormagen spielt heute gegen die Meistermannschaft von 2008.
DORMAGEN Besser hätte das Timing gar nicht sein können. Denn als Joachim „Jojo“Kurth Anfang des Jahres in die Planungen für das heutige „Jubiläumsspiel“einstieg, wagte keiner an einen erneuten Aufstieg des TSV Bayer Dormagen zu denken. Trotzdem telefonierte der langjährige Torhüter mit all jenen Spielern, mit denen zusammen er vor genau zehn Jahren den Sprung in die Handball-Bundesliga geschafft hatte. Fast alle sagten zu, freuten sich auf das Wiedersehen am 9. Juni.
„Wäre doch schön, wenn es dann zum Aufeinandertreffen zweier Aufstiegsmannschaften käme“, sagte Kurth damals. Heute um 19 Uhr ist es soweit: Dann stehen sich im BayerSportcenter die von Kai Wandschneider und Thomas Dröge trainierten Aufstiegshelden von 2008 und der aktuelle Kader von Trainer Ulli Kriebel gegenüber. Der feierte am 28. April nach zwei Jahren in der Dritten Liga West den WiederAufstieg in die Zweite Bundesliga.
Vom kleinen „Schönheitsfehler“, es „nur“als Vizemeister aufgrund des Aufstiegsverzichts anderer Klubs geschafft zu haben, spricht längst keiner mehr am Höhenberg. „Wir haben uns den Aufstieg verdient, weil wir nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich unsere Hausaufgaben gemacht haben,“sagt HandballGeschäftsführer Björn Barthel, „ohne die Unterstützung durch unsere Sponsoren, von denen eine ganze Reihe schon länger mit uns zusammen arbeiten, wäre das nicht möglich gewesen.“
Auch wenn einige von ihnen ihr finanzielles Engagement für die Zweite Liga erhöht ha- ben, sind sie sich in Dormagen über eines im Klaren: „Für uns als Aufsteiger zählt nur der Klassenerhalt“, sagt Trainer Ulli Kriebel, „und das wird schwer genug.“Denn da die Zweite Liga von 20 auf 18 Vereine reduziert wird, müssen die Dormagener in der am 25. August startenden neuen Spielzeit gleich fünf Konkurrenten hinter sich lassen.
Doch das ist Zukunftsmusik. Heute Abend soll erst einmal gefeiert werden. Und wer die aktuelle Mannschaft beim Aufstieg in Bremen und eine Woche später beim letzten Heimspiel erlebt hat und sich noch an die große Sause erinnern kann, die am 12. April 2008 nach dem 36:27-Sieg über die TSG Friesenheim und dem damit sichergestellten Bundesli- ga-Aufstieg im Sportcenter abging, darf sich auf einen langen Abend gefasst machen.
Um so mehr, als bis auf die (beruflich) verhinderten Florian Wisotzki, Ingo Meckes und Vitali Feshchanka alle ehemaligen Weggefährten Joachim Kurth zugesagt haben. Und der aktuelle Aufstiegskader trifft auch fast komplett an – so sieht perfektes Timing aus.