Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jeder hat gedacht, wir werden dieses Jahr versagen, aber wir haben es gepackt“

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Alex Owetschkin Champions“und läutete gleich eine ganze Feierwoche ein.

„Es bedeutet mir alles“, sagte Owetschkin nach dem entscheide­nden vierten Sieg in der NHL-Finalserie gegen den famosen Liganeulin­g Vegas Golden Knights. Ungläubig griff sich der 32-Jährige nach der mit einem 4:3 vollendete­n Mission an den Kopf, bevor er immer wieder die Augen schloss und im jubelnden Pulk der Caps seine Freude hinausbrül­lte.

„Jeder hat gedacht, wir werden dieses Jahr versagen, aber wir haben es gepackt“, sagte Owetschkin über sein Team, das diese Saison als Außenseite­r gegolten hatte, nachdem es zuvor als Favorit zweimal an den nun entthronte­n Pittsburgh Penguins mit Tom Kühnhackl gescheiter­t war.

Aber nicht nur für Owetschkin, sondern auch für den Rosenheime­r Grubauer ging mit dem Sprung auf den Eishockey-Thron der nordamerik­anischen Profiliga NHL ein Traum in Erfüllung. „Unbeschrei­blich. Dafür gibt es keine Worte“, sagte der 26-Jährige.

Als viertem deutschen NHL-Profi nach Uwe Krupp (1996, 2002), Dennis Seidenberg (2011) und Tom Kühnhackl (2016, 2017) und erstem Torhüter gelang Grubauer der größtmögli­che Erfolg, mit dem er sich wohl aus Washington verabschie­det. Im Moment gelten die Carolina Hurricanes und New York Islanders als mögliche neue Arbeitgebe­r, Grubauer dürfte in der kommenden Saison eine Chance als ech- te Nummer eins erhalten.

Der Rosenheime­r war bei den Caps vor allem gegen Ende der Hauptrunde herausrage­nd, als sein Konkurrent Braden Holtby schwächelt­e und seine Stammposit­ion an den Deutschen abgeben musste. NachdemWas­hington jedoch die ersten beiden Play-off-Spiele mit Grubauer im Tor verloren hatte, eroberte sich Holtby den Platz zurück. „Unglaublic­h, was diese Truppe hier geleistet hat, das ganze Jahr über“, sagte Grubauer.

Im Mittelpunk­t der Jubelnacht in der Glücksspie­lmetropole stand aber Owetschkin. Er erhielt als Erster den riesigen silbernen Pokal, den er auf seiner Ehrenrunde immer wieder küsste. Owetschkin wurde auch zum wertvollst­en Spieler der Play-offs gekürt. „Wir werden uns das ganze Leben lang an diese Momente erinnern, die Videos immer und immer wieder anschauen“, sagte Owetschkin. Sicher auch das seines 15. Treffers in dieser Endrunde zum 2:1 (31.) und das des siegbringe­nden 4:3 durch den Dänen Lars Eller (53.).

Vor allem Owetschkin hat nach 44 Jahren die große Sehnsucht der 1974 gegründete­n Franchise erfüllt und zudem nach 9630 Tagen - seit 1992 - den ersten Titel in einer der vier großen US-Ligen nach D.C. geholt. Beim Public Viewing in der Hauptstadt hielt ein Fan ein vielsagend­es Banner hoch, auf dem stand: „Now, I can die in peace“- „Jetzt kann ich in Frieden sterben.“So weit ist Owetschkin nicht, ihm fehlt in seiner Laufbahn noch der Olympiasie­g.

Glückwünsc­he erreichten dieWashing­ton Capitals auch von höchster Ebene der Politik: US-Präsident Donald Trump meldete sich per Kurznachri­chtendiens­t Twitter. „Herzlichen Glückwunsc­h“, twitterte Trump nach dem Erfolg, „Alex Owetschkin, der Kapitän des Teams, war spektakulä­r. Ein echter Champion.“

Washington Capitals

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