Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Geistliche­r Rundgang mit der Dom-App

Der Kölner Dompropst Gerd Bachner lädt zu einem besonderen Besuch des Gotteshaus­es mit dem Smartphone ein. Unter „Mein Dom“können Fürbitten online und künftig auch auf Kölsch abgegeben werden.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN „Führungen im Kölner Dom gibt es viele. Die meisten haben einen architekto­nischen oder kunsthisto­rischen Schwerpunk­t. Unser neuer geistliche­r Rundgang lädt dazu ein, den Dom nicht nur als vollendete gotische Kathedrale und Weltkultur­erbe zu erleben, sondern auch als Gotteshaus, das eine Botschaft hat“, erklärt Dompropst Gerd Bachner sein Anliegen bei der neuen Dom-App, die er gestern im Dom vorgestell­t hat.

Zehn Stationen umfasst der besondere Rundgang. Los geht es im Eingangsbe­reich des Doms mit dem „Kölle Alaaf“-Fenster. Über den Mittelgang geht es weiter zum Vierungsal­tar und zum Richter-Fenster. Danach folgen der Hl. Christophe­rus, die Mailländer Madonna,

„Der Rundgang ist ein kleiner Kurzurlaub für die Seele - mitten im belebten Dom“

Gerd Bachner

Dompropst

der Dreikönige­nschrein, das Gerokreuz, die Papstreliq­uie und die Schmuck-Madonna. So sind im Geistliche­n Rundgang auch Teile der alljährlic­hen Dom-Wallfahrt integriert.

Für den Rundgang muss zunächst die App über im App-Store oder im Google Play Store herunterge­laden und aufgerufen werden. Los geht es, sobald die Kopfhörer mit 3,5mmKlinke eingestöps­elt sind, die es kostenlos am Eingang des Doms gibt. „So wollen wir verhindern, dass der Geräuschpe­gel im Dom weiter ansteigt“, erklärt Bachner, der alle Texte selbst geschriebe­n und im Studio auch eingesproc­hen hat.

„Die Ideen zu den Texten sind mir auf meinem Balkon gekommen, da hatte ich die notwendige Ruhe. Je- der der zweiminüti­gen Audio-Impulse bringt einen anderen Ort näher, wirft Fragen auf und bringt die Besucher in Berührung mit Gott. Der Rundgang ist quasi ein kleiner Kurzurlaub für die Seele – mitten im belebten Dom“, erläutert Bachner. Eingesproc­hen wurden die zehn Texte auch von einem Mutterspra­chler auf Englisch.

Zielgruppe des neuen Rundgangs im Dom sollen vor allem jüngere, technikaff­ine Menschen sein. „Junge Menschen nutzen das Smartphone als ständigen Begleiter, immer und überall. Da liegt es auf der Hand, auch den Dom über dieses Medium erfahrbar zu machen – und zwar auf eine Weise, die diese jungen Leute auch spirituell anspricht“, betont Bachner.

Die neue Dom-App soll klarer, einfacher und benutzfreu­ndlich sein. Über sie können auch Gottesdien­st- und Öffnungsze­iten sowie kunsthisto­rische Erläuterun­gen und die Dom-Temperatur in Echtzeit abgerufen werden. Dazu kommen aktuelle Themen und Termine.

„Die App trägt dem Umstand Rechnung, dass jeder Besucher mit anderen Erwartunge­n und Wün- schen in den Dom kommt. Sie hält Angebote sowohl für geistlich interessie­rte Besucher als auch für Touristen und eingefleis­chte Dom-Fans bereit“, sagt Pia Modanese, die für das Erzbistum den Relaunch der App maßgeblich betreut hat.

Ein besonderer Bereich ist „Mein Dom“. Dort können persönlich­e Erinnerung­sfotos hinterlegt und mit Freunden geteilt werden. Das gilt zum Beispiel für Besucher, die im Dom eine Kerze anzünden und dieses Erlebnis dokumentie­ren sowie es als Bildnachri­cht mit anderen Menschen teilen möchten. Möglich ist es außerdem, online eine Fürbitte zu formuliere­n, die anonym gesammelt werden und so nicht verloren gehen.

„Für diesen Bereich haben wir uns noch eine Überraschu­ng überlegt, die mit einem der kommenden Updates der Apps realisiert wird. In Zusammenar­beit mit der Akademie för uns kölsche Sproch wird ‘Mein Dom’ demnächst auch in kölscher Sprache angeboten“, sagt Modanese.

Weitere Infos zum Dom und zur App finden sich unter:

www.koelner-dom.de

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FOTO: STEPHAN EPPINGER Dompropst Gerd Bachner hat alle Texte für den Geistliche­n Rundgang auf der neuen Dom-App selbst geschriebe­n und eingesproc­hen. Insgesamt gibt es zehn Stationen im Kölner Gotteshaus.

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