Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Tag mit Deutsch

Einblicke in das Leben einer Spitzen-Athletin: Anna Limbach hat es gesc

- VON SIMON HOPF

Der Tag wird wieder lang. Vor halb zehn wird sie am Abend nicht zuhause sein, mit routiniert­em Griff die nassen Sportklamo­tten im Bad aufhängen, noch schnell etwas essen – und dann ab ins Bett.

Anna Limbach (28) schmunzelt, wenn sie über ihr getaktetes Leben spricht. Doch jetzt zählt erst einmal etwas ganz anderes. Das Zischen der Kaffeemasc­hine weckt bei ihr die gute Laune. Die Bedienung der strahlend glänzenden Apparatur funktionie­rt so elegant, dass sie glatt als Barista durchgehen könnte. Jetzt noch den Milchaufsc­häumer in Aktion setzen – fertig.

„Ich wohne seit einem Jahr hier“, berichtet sie. Mit ihrem Partner, einem Mediziner, hat sie mitten in Köln-Ehrenfeld eine frisch sanierte, helle Altbauwohn­ung bezogen. „Die lockere Atmosphäre hier gefällt mir.“

Ihr Bruder Nico und sie wurden in Eupen geboren und sind in Dormagen aufgewachs­en, wo ihnen beim TSV Bayer Dormagen eine einzigarti­ge sportliche Karriere als Top-Athleten im Säbelfecht­en ermöglicht wurde. Vielleicht war es ihnen in die Wiege gelegt, denn ihre Eltern hatten sich klingenkre­uzend beim Hochschuls­port an der RWTH Aachen kennen gelernt. Während Nico Limbach seine beeindruck­ende Weltmeiste­r-Laufbahn inzwischen beendet hat, steht seine Schwester Anna Abend für Abend trainieren­d in Halle 2 am Dormagener Höhenberg und reist an den Wochenende­n zumeist zu Wettkämpfe­n. Als derzeit beste Säbelfecht­erin Deutsch- lands – sie ist zwölf Mal in Folge Deutsche Meisterin – rangiert sie in der Weltrangli­ste auf Platz 8. So etwas erzählt sie eher beiläufig, ganz ohne Starallüre­n.

Um kurz nach 7 Uhr gibt‘s erstmal ein leichtes Frühstück mit Café Latte. Während früher – als auch morgens schon die ersten Trainingse­inheiten auf dem Programm stand – meistens Eier in die Pfanne gehauen wurden, ist nun Brot oder Müsli ge- fragt. Langsam wird’s Zeit. Gegen 8 Uhr will sie bei ihrem Arbeitgebe­r sein: dem Chemieunte­rnehmen INEOS in Köln. „Ich bin dort Referentin in der Unternehme­nskommunik­ation“, sagt Anna, während sie sich ihre Taschen schnappt und die Türe hinter sich schließt. Zwischen Studium und Sport Obwohl das Fechten, mit dem sie 1996 begann, ihr Leben mehr

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