Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Hlands bester Säbelfechterin
Chafft, ihre sportliche Karriere und berufliche Laufbahn miteinander erfolgreich zu verbinden.
als ausfüllt, hat Anna Limbach immer auch Schule und Studium im Blick behalten. Sport und Bildung miteinander zu verbinden, gelang ihr nicht zuletzt dank eines Fechtstipendiums. Damit ging sie nach New York City, machte dort an der St. John’s University ihren Bachelor in Marketing Management und kam 2013 zurück nach Deutschland, um sich auf die Olympia-Qualifikation zu konzen- trieren. Den notwendigen Rückhalt gab’s durch die Sportfördergruppe der Bundeswehr in Köln; Als Sportsoldatin bekleidete sie dort den Rang einer Hauptgefreiten.
Die Masterarbeit an der Universität Köln im Fach „Corporate Development“mit dem Titel „How to design an effective company health programme – Findings from Behavioural Research“schrieb sie im vergangenen Jahr bei INEOS in Köln. Der Kontakt entstand über die Kinderlaufinitiative GO Run for Fun, mit welcher das global agierende Unternehmen Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren fürs Laufen begeistert. „Seit 2016 bin ich Botschafterin von GO Run for Fun“, freut sich Anna Limbach, die seit November 2017 nun fest zum Kommunikationsteam gehört.
„Ich bin stolz auf Anna!“, meint Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua strahlend. Sie ist Leiterin der Unternehmenskommunikation bei INEOS in Köln und freut sich über die Unterstützung durch die junge Kollegin, die als Top-Athletin viele Eigenschaften mitbringt, die in einem Unternehmen wie INEOS in Köln gefragt sind: „Als Spitzensportlerin ist Anna fokussiert, hat ein Ziel vor Augen, bleibt an einer Sache dran, ist neugierig und international aufgestellt“, so Dr. Iturriaga Abarzua.
Derzeit ist der im Juli 2018 anstehende Umzug von rund 450 Beschäftigten in ein neues, zweistöckiges Bürogebäude das aktuelle Thema. Rund 30 Millionen Euro wurden in den kreisrunden, am Rhein gelegenen Bau investiert, wo das gesamte Verwaltungspersonal erstmals an einem Standort einzieht. Insgesamt sind bei INEOS in Köln 2.200 Beschäftigte tätig, davon 200 Auszubildende. Vom Büro auf die Bahn Für Anna Limbach ist der geglückte Berufseinstieg von hohem Wert: „Ich bin angekommen!“Ihr war es immer wichtig, neben dem Sport eine Perspektive zu haben. „Wenn man sich nur auf den Sport konzentriert, geht es fast immer nur um eine permanente Selbstoptimierung“, bemerkt sie kritisch. Und was ist, wenn’s mal nicht läuft? „Interessanterweise habe ich jetzt, wo ich arbeite, die größten Erfolge.“Und die sind ein Ergebnis intensiven Trainings. Während der zurückliegenden Wochen standen die Vorbereitungen auf die Europameisterschaft vom 16. bis 21. Juni in Novi Sad (Serbien) an, nun folgt die Weltmeisterschaft in Wuxi (China), die vom 19. bis 27. Juli stattfinden wird.
Es ist 19.30 Uhr. Anderthalb Stunden Training liegen schon hinter ihr, weitere anderthalb Stunden folgen noch. Mittwochs ab 18 Uhr, sonst geht’s um 17 Uhr los. „Limbach GER“steht auf dem Rücken ihres Fechtanzugs. Auf Bahn 6 nimmt sie Tom Möller bei der Partnerübung ins Visier. Die einzelnen Begegnungen dauern nur wenige Auenblicke. „Fertig! Los!“Und nochmal. „Fertig! Los!“
Auf einer Seite der Halle bringen sich die Junioren und Juniorinnen des Jahrgangs 2000 in Stellung, auf der anderen Seite sieht man unter anderen Larissa Eifer und Lea Krüger. Dazwischen Anna und Tom. Fünf Trainer sind im Einsatz, allen voran Damensäbel-Bundestrainer Pierre Guichot. Der Franzose ist seit 2017 in Dormagen. In seiner Zeit als aktiver Fechter gewann er bei den Olympischen Spielen 1984 Silber und 1992 Bronze. Die intensive Betreuung und Förderung sei das Erfolgsgeheimnis des Dormagener Fechtvereins, weiß Anna Limbach: „Wir genießen hier Unterstützung in jeder Hinsicht!“