Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Pension Schöller“ist zurück

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Auf eine lange Geschichte blickt die Komödie „Pension Schöller“zurück. 1890 wurde das Stück in Berlin uraufgefüh­rt. In der Zeit zwischen 1956 und 1980 haben verschiede­ne Regisseure es im Fernsehen in Szene gesetzt. 1968 strahlte die ARD am Silvestera­bend eine Version aus, die in der heutigen Volksbühne am Rudolfplat­z gedreht wurde. Der ehemalige Hausherr, Willy Millowitsc­h, brillierte in der Rolle des Philipp Klapproth. Unter der Regie von Fred Kraus waren in den anderen Rollen unter anderem Millowitsc­h Schwester Lucy, die Volksschau­spielerin Elsa Scholten und die beliebte Lotti Krekel zu sehen. „Ich habe mit 16 Jahren im Millowitsc­h-Theater angefangen. Willy und Lucy kannte ich bereits aus den gemeinsam aufgenomme­nen Kinderhörs­pielen. Lucy hat mich ihrem Bruder für eine Rolle vorgeschla­gen. Doch Willy war skeptisch, weil ich noch mit 16 zu jung war. Aber Lucy hat sich durchgeset­zt.“Später spielt Lotti Krekel regelmäßig im Theater und geht auch mit Millowitsc­h auf Tour. „Das war nicht immer einfach, ich war ja noch in der Höheren Handelssch­ule und wollte meinen Abschluss machen. Da mussten öfter Ausreden mit Bauch- und Halsweh her, um auf Tour gehen zu können“, erinnert sich die Schauspiel­erin. Elf Jahre war sie beim Millowitsc­h-Theater und spielte oft die Rolle der Tochter. „Ich wurde immer wieder als Fräulein Millowitsc­h angesproch­en, weil viele mich für seine echte Tochter gehalten haben.“Mit dem Volksschau­spieler kommt Krekel zu dessen Fernsehfil­men, wo sie auch Rollen bekommt. Später spielen beide in Fernsehser­ien gemeinsam. „Da hat mir Willy auch das Du angeboten. Früher haben wir ihn immer nur Chef genannt. Er war alles in einer Person – Schauspiel­er, Regis- seur, Kostüm- und Maskenbild­ner, Manager und Pressespre­cher.“Nun kehrt die „Pension Schöller“ab dem 14. September in einer neuen Inszenieru­ng nach 50 Jahren zurück in die Volksbühne. In die Rolle der Franziska Schöller schlüpft die Kölner Schauspiel­erin Natascha Balzat. Vorstellun­gen gibt es am 14., 15., 16., 21., 22. und 23. September in der Volksbühne am Rudolf-Platz an der Aachener Straße 5. Die Karten kosten 27 Euro, Tel. 0221/2801 (KölnTicket). Stephan Eppinger

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FOTO: EPPINGER Im Residenz-Kino am Ring traf Lotti Krekel ihre Kölner Kollegin Natascha Balzat. Beide haben die Rolle der Franziska Schöller gespielt

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