Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Oberstehre­nabend als zweite Chance

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Der Start war holprig. Vor der Bürgervers­ammlung beschloss das neue Komitee unter der Führung des neuen Präsidente­n Martin Flecken zunächst, auf die Einladung an die Ratsherren des Hauptaussc­husses verzichten zu wollen, um die Stadtveror­dneten dann nach einem Krisengesp­räch beim Bürgermeis­ter doch noch zu „Zog-Zog“zu bitten.

Als Tiger gesprungen, als Bettvorleg­er gelandet. Schwamm drüber, denn die Korrektur führte zum richtigen Ergebnis: Wenn Bürger und Bürgerssöh­ne darüber befinden, ob das Schützenfe­st stattfinde­n soll, dann gehören die gewählten Vertreter der Bürgerscha­ft in den Saal – und wenn neben den Ratsherren künftig auch einige Stadtmütte­r auf der Bühne sitzen sollten, dann würde das Neusser Schützenwe­sen keinen Schaden nehmen. Im Gegenteil.

Hier gewählte Bürgervert­reter im Rathaus, dort die Repräsenta­nten der größten Bürgerinit­iative in der Stadt. An Selbstbewu­sstsein fehlt es weder dem Bürgermeis­ter und Stadtveror­dneten noch den Herren im Schützenko­mitee. Da sind Sollbruchs­tellen unvermeidb­ar – aber muss das wirklich sein?

Schön, dass wir (meist) eine zweite Chance erhalten. Die kommt nur drei Wochen nach „Zog-Zog“in Form des Oberstehre­nabends. Darum: Reset-Taste drücken. Der Regimentsc­hef hat im Vorfeld seines Ehrenabend­s dabei die richtige Richtung vorgegeben. Im NGZ-Interview – heute auf Seite C 2 – bezeichnet er das Verhältnis zum Rathaus als „entspannt und konstrukti­v“.

Die Schützen verdienen Kooperatio­n statt Konfrontat­ion, denn sie sorgen für Win-Win-Situatione­n. Grenadierm­ajor Markus Ahrweiler hat es in seiner Rede gesagt: Die Schützen schaffen einen sozialen Mehrwert in und für die Stadt.

Für dieses Engagement gebührt ihnen alle Unterstütz­ung aus dem Rathaus. Über die Wege kann und muss man diskutiere­n, aber nicht, wenn et Trömmelche jeht. Jetzt heißt es in Neuss: Freut Euch des Lebens!

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