Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Julia Klöckner beim Honigfest
Wenn Oberbürgermeisterin Henriette Reker von den Bienen spricht, kommt sie schnell ins Schwärmen. „Sie sind die Stars unter den Insekten und ungeheure Sympathieträger. Wir brauchen als Menschen die Bienen zum Leben – sie liefern uns als Nutztiere Honig, Wachs und Heilmittel“, sagt Reker und betont, dass Köln auf das Konzept einer Bienen-freundlichen Stadt setzt. Im Stadtgarten kann sie zum Honigfest am „Internationalen Tag der Honigbiene“im Stadtgarten auch NRWUmweltministerin Ursula HeinenEsserund Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner begrüßen. Veranstalter ist die Honig-Connection, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Menschen für den Insektenschutz zu mobilisieren.„Wir haben in Köln etwa 350 Imker, die im Imkerverein von 1882 organisiert sind. In der Regel wird hier gemischter Honig geerntet, da die Vegetation in der Großstadt sehr vielfältig ist. Aktuell bringt die langanhaltende Dürre für die Bienen Probleme mit sich, da zum Beispiel die Linde vertrocknet und sehr früh ihre Blüten abwirft, die hier sehr wichtig für die Sommertracht sind“, sagt Stephanie Breil von der Honig-Connection. Sie weißt darauf hin, dass insbesondere die Wildbienen wie die Hummeln aktuell auch in Köln stark gefährdet sind. „Es ist wichtig, giftfrei zu gärtnern, passende blühende Pflanzen für die Bienen im Garten zu haben und dort auch mal wilde Ecken zu dulden“, erklärt Breil. Zwei Bienenstöcke im Landwirtschaftsministerium Schirmherrin der Honig-Connection ist Julia Klöckner: „Es ist wichtig, gemeinsam etwas für die Bienen zu tun und sich nicht durch Ideologien auseinanderbringen zu lassen. Die Biene ist systemrelevant und das drittwichtigste Nutztier. Sie hat eine gro- ße Bedeutung für die Versorgung der Städte und für den Erhalt der Landwirtschaft“, sagt die Ministerin. Wichtig sei es, eine wissenschaftlich fundierte Grundlage zu haben, um entsprechend nachhaltig für den Schutz der Insekten agieren zu können. „Es geht um die Gesamtzusammenhänge“, betont Klöckner. In ihrem Ministerium gibt es inzwischen zwei Bienenstöcke mit einer aktuellen Ernte von 70 Kilo. Der Honig wird als diplomatisches Gastgeschenk genutzt.
Stephan Eppinger