Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fürsorgepf­licht verfehlt

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Vor mehr als 15 Jahren wurden wir über eine sanierungs­bedürftige Grundwasse­rverunrein­igung in Büttgen informiert. Für die Grundstück­e nördlich der Holzbüttge­ner Straße wurde empfohlen, auf die Nutzung privater Gartenbrun­nen zu verzichten. Konkretere Informatio­nen gab es nicht. Seither gab es keinerlei weitere Nachricht zum Stand der Sanierung. Innerhalb dieses Zeitraums sind viele Immobilien neu entstanden. Die Anwohner nutzen fleißig das Grundwasse­r, ohne je über eine mögliche Gefährdung aufgeklärt worden zu sein. Ende Juli 2018 teilte mir die Untere Wasserbehö­rde auf Nachfrage mit, dass die Verunreini­gung weiter bestehe. Meines Erachtens haben die beteiligte­n Kommunalve­rwaltungen eine moralische Fürsorgepf­licht. Die Stadt Kaarst gibt wegen anhaltende­r Hitze Tipps zur Bewässerun­g, die Bürgermeis­terin freut sich über Nachbarsch­aftshilfe bei der Wasservers­orgung öffentlich­er Flächen. Lebensnah ist wohl davon auszugehen, dass diese Versorgung zum Großteil aus privaten Gartenbrun­nen erfolgt. Ein Hinweis, dass dadurch teilweise Schadstoff­e in die Oberfläche eingebrach­t werden, wird allerdings auch hier nicht gegeben. Kommunale Informatio­nspolitik stelle ich mir anders vor - vielleicht lässt sich ja auf diesem Weg anstoßen, dass der Allgemeinh­eit Aktuelles und Konkretes bekannt gegeben wird.

Wolfgang Krüppel, Büttgen

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