Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Landesvater feiert mit den Neusser Schützen
Armin Laschet kennt Neuss sehr gut. Privat hat er schon das Schützenfest besucht. Jetzt ist der Ministerpräsident offizieller Ehrengast.
NEUSS Darauf mussten die Neusser Schützen 69 Jahre warten: Mit Ministerpräsident Armin Laschet (57) kommt erst zum zweiten Mal ein Landesvater als offizieller Ehrengast zur großen Königsparade auf den Markt. Die Einladung sei eine besondere Ehre und Anerkennung, „wie ein Ritterschlag aus Neuss“, sagt Laschet. Er habe sich den ganzen Sonntag frei gehalten und werde auch am Nachmittag in der Kutsche am Festumzug teilnehmen. Begleitet wird der Ministerpräsident von seiner Frau Susanne: „Sie hat ein eigenes Programm.“
Die Liste der so genannten Einmaligen Ehrengäste ist lang und gespickt mit prominenten Namen. Der Bundestagspräsident war schon da, Bundesminister, Wirtschaftsführer und immer wieder Botschafter der Weltmächte von den USA bis zu China. Aber der Besuch des nordrheinwestfälischen Landesvaters besitzt besondere Strahlkraft. Das macht ein Blick in die Archive deutlich. Armin Laschet ist der elfte Ministerpräsident in NRW, doch von seinen zehn Vorgängern besuchte nur Karl Arnold als offizieller Ehrengast das Neusser Bürger-Schützenfest. Arnold war der erste gewählte Ministerpräsident des Landes, von 1947 bis 1956. Er berief den Neusser Adolf Flecken, den Großvater des amtierenden Schützenpräsidenten Mar- tin Flecken, 1950 in sein Kabinett, dem Flecken zunächst als Innenund später als Finanzminister bis 1956 angehörte.
Armin Laschet führt das Ehrengast-Trio in diesem Jahr an. Mit ihm genießen der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf sowie IHK-Präsident Elmar te Neues diese Ehre. Der Landesvater weiß aus eigenem Erleben, was ihn erwartet. Bereits 2010 war er, damals noch stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, privat zur Königsparade in Neuss: „Das war ein wunderschöner Tag, an dem ich erstmals das Schützenfest und die Begeisterung der Neusserinnen und Neusser erleben konnte. Das ist einmalig im ganzen Land.“Damals war Laschet einer Einladung von Cornel Hüsch gefolgt, einem Mitstreiter aus vergangenen Jahren in der Jungen Union NRW.
Der Ministerpräsident wird am Sonntag, so wie es das Protokoll zur Neusser Königsparade vorschreibt, auch Frack und Zylinder tragen. Das tut er nach eigenen Worten „so gut wie nie“. Aber gerade deshalb freue er sich auf Neuss „und diese besondere Gelegenheit“. Armin Laschet, der auch 2011 Festredner zum 150jährigen Bestehen der Neusser Bürgergesellschaft war, weiß um die gesellschaftliche Bedeutung des Festes: „Der Neusser Bürgersinn ist beispielhaft dafür, dass Gemeinschaft kein leeres Wort, sondern gelebtes Miteinander ist.“
„Die Einladung ist eine besondere Ehre und Anerkennung, wie ein Ritterschlag aus Neuss“
Armin Laschet
Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen