Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wo der Name Programm ist
1993 fühlte sich ein weiterer Jahrgang des Quirinus Gymnasiums „nach alter Väter Sitte“gemüßigt, die in der Schulgemeinschaft geknüpften Bande zu sichern und in den Bund einer Zuggemeinschaft zu überführen.
Zeitzeugen wissen zu berichten: „Die Geburtsstunde des Zugnamens war zunächst konspirativ und gestaltete sich in der elterlichen Kellerbar gelinde gesagt grausig. Letztlich entstand der Name als Ausruf verzweifelter Selbsterkenntnis. Stunden vergeblicher Suche vergingen – zwischenzeitlich kochte die Stimmung über und eine traditionelle rheinische Boullion drohte Namensgeberin zu werden – dann endlich erklang erschöpft die Einsicht: NüsserNixnötz. Gemäß der eigenen Schulsozialisierung (Quirinus) entschieden sich die Nichtznutze dann für die Reihen der Schützenlust.“
Wohin der Weg führen sollte, darauf hingegen konnten sich die Nixnötz schnell und einvernehmlich verständigen. Den Plan davon trägt jeder Nixnötz bei sich, als Zugnadel am Revers. Ein entspannt über einen Wegweiser geworfener Schützenlusthut bekrönt darin die Richtungsangaben „Markt“und „Sektzelt“. Letzterem Hinweis folgte das Gros des Zuges vor allem in der ersten Dekade seiner Schützenjahre. So galt selbst bei wunderbarstem Wiesenwetter stets die Maxime Sekt(zelt) statt Sonne(nplatz). Dieser Mixtur der Mitglieder entsprechend, scheint bisweilen der einzige gemeinsame Nenner derjenige zu sein, dass alle wahre Nixnötz sind. Beweisende Bilanz: Kaum Krönungszeremonien. Aber auch kaum Knies, kaum Klüngel. Kinder dafür, 46 an der Zahl. Eines sorgte als Enkel bereits für die Beförderung und Einführung eines Dienstgrades wie den „Zug-Großvater“.
Rolf Hoppe