„Alt für sich und Jung für sich“

(maha) Ihre Väter, allesamt langjährige Grenadiere, wollten unter sich bleiben. Da entschlossen drei junge Neusser, ihren eigenen Zug zu gründen: die Nüsser Sprößlinge.

Die 40 Jahre ihres Bestehens haben die Mitglieder des Grenadierzuges im Programmkino Hitch Revue passieren lassen. Anlässlich des runden Geburtstags hatten sie einen Film aus Erinnerungen an die bisherige Zuggeschichte erstellt. Spätestens dabei wurde klar, dass der Fackelbau und die Nüsser Sprößlinge fest miteinander verbunden sind. „Wir haben im zweiten oder dritten Jahr nach der Gründung mit dem Fackelbau begonnen und sind seitdem beinahe jedes Jahr mit einer Großfackel im Zug marschiert“, sagt Thomas Rheidt, der zu den Gründungsmitgliedern des Grenadierzuges gehört.

1978 gingen Thomas Rheidt und zwei weitere Söhne langjähriger Grenadiere auf ihre Väter zu. Sie wollten Schützen werden, im Zug mitmarschieren. „Wenn er op dr Maat wollt, maad enne ejene Zoch op“, lautete die Antwort. Rheidt und seine beiden Mitinitiatoren hörten sich im Freundeskreis um, fanden Interessenten. „In Neuss gibt es den Satz: Alt für sich und Jung für sich. Daran haben wir uns im Rahmen der Gründung gehalten.“Aktuell sind noch fünf der insgesamt elf Gründungsmitglieder aktiv. Anders als im Zug der Väter üblich, gehören den Sprößlingen nun auch bereits zwei echte Sprößlinge aus den eigenen Reihen an. Mit dem Leitspruch haben die Kameraden gebrochen. „Die jüngsten sind 20, die ältesten Aktiven 60 Jahre alt“, sagt Thomas Rheidt.

Zum Zugleben der Nüsser Sprößlinge gehört auch Aktivität außerhalb der Festtage. „Eine Besonderheit ist unsere Krönung. Der Zugkönig entscheidet, welchen Ausflug wir anlässlich seiner Krönung unternehmen“, erklärt Thomas Rheidt. So paddelten die Kameraden zum Beispiel bereits gemeinsam auf der Niers und veranstalteten ein Minigolf-Turnier.

FOTO: SALZBURG Der Fackelbau gehört fest ins Aktivitätenprogramm der Nüsser Sprößlinge.