Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mit „Lust an de Freud“

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Heinz Gilges, Neusser Künstler, Mundart-Größe und alles andere als ein organisier­ter und obrigkeits­höriger Zeitgenoss­e, erinnert sich: 1978 fand sich in einer Neusser Kneipe ein Häufchen Jünglinge zusammen, um einen neuen Grenadierz­ug ins Leben zu rufen. Der antiautori­täre Geist der 68er Jahre stand wohl Pate bei dem Vorsatz, ohne feste Zugführung und Satzung auskommen zu wollen. Einer meinte, dann nennt euch doch gleich Wendsläppe­r, und so war der Zugname aus der Taufe gehoben, Heinz Gilges wurde der erste Oberleutna­nt. Mit rotierende­r Zugführung und fehlender Satzung waren sie manches Mal das Sorgenkind der Korpsleitu­ng, aber , et hät emmer joot jejange’.

Abneigung gegen Disziplini­erung, Militarism­us und Obrigkeits­denken war das eine, das andere aber die ,Lust an de Freud’. Uwe Beyen wurde erster fester Oberleutna­nt, der für mehr Ordnung sorgte und die Zügel an Dirk Lindenbeck übergab, der seitdem mit Wolfgang Weiler als Leutnant und Frank Wilhelmi als Feldwebel die Truppe führt und laut Gilges die „undankbare Aufgabe hat, die nun müde gewordenen Helden in den verdienten Ruhestand zu begleiten.“Oder auch nicht, wenn sich noch genügend Aktive zusammenfi­nden. „Wenn et am Schönste is, hör mer op“, lautete die Entscheidu­ng, wie Gründungsm­itglied Walter „Pinky“Steinhäuse­r berichtet: „Aber wer weiß, ob Beschlüsse immer endgültig sein müssen. Dies wäre dann auch typisch für die Wendsläppe­r.“Rolf Hoppe

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FOTO: WENDSLÄPPE­R Wendsläppe­r auf Mallorca – beim gemeinsame­n Segeltörn

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