Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Deutzer Bahnhof putzt sich heraus
Die Deutsche Bahn und der Nahverkehr Rheinland investieren 4,5 Millionen Euro, um die Station deutlich aufzuwerten. In den kommenden drei Jahren soll es für zwei der vier Aufgänge zu den Gleisen Rolltreppen geben.
KÖLN. Täglich passieren bis zu 70.000 Fahrgäste den Deutzer Bahnhof, der 1911/13 eröffnet wurde. Lange war die Station nicht unbedingt besonders schön anzusehen. Düster waren die Gänge und auch die große Halle mit der Rotunde war deutlich in die Jahre gekommen. Größter Kritikpunkt beim zweitgrößten Bahnhof Kölns war jedoch die nicht vorhandene Barierrefreiheit, die es gehbehinderten Menschen oder Müttern mit Kinderwagen schwermachte, auf die Gleise zu kommen.
Inzwischen hat die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem dem Nahverkehr Rheinland (NVR) 4,5 Millionen Euro in den Bahnhof investiert. Damit soll dieser zu einem attraktiven und modernen Eintritts-
„Die Fahrgäste sollen sich im Tunnel zu den Gleisen wohler und sicherer fühlen“
Kai Rossmann
Bahnhofsmanager
tor zu einem der wichtigsten Messeplätze Deutschlands werden. Die Arbeiten sind aktuell zu 80 Prozent erledigt und werden 2019 abgeschlossen sein.
Komplett mit Sandstrahlern gereinigt und neu versiegelt wurde die Außenfassade des Bahnhofs mit der großen Kuppel. Auch der Innenraum der Bahnhofshalle wurde wie der gesamte Gebäudekomplex mit einem neuen, hellen Anstrich versehen. In der Halle gibt es einen neuen Wartebereich mit bequemen Sitzgelegenheiten und einer Fahrgastinformationsanlage. Dort muss noch der Boden saniert werden, der mit seinen Fliesen im Schachbrettmuster wie das gesamte Gebäude inklusive der Gleisbedachungen denkmalgeschützt ist. Die kaputten Bo- denfliesen werden noch ausgetauscht.
Einen neuen Anstrich und eine neue Beleuchtung hat der Tunnel des Bahnhofs bekommen, der zu den Gleisen führt „Damit wollen wir eine hellere und freundlichere Stimmung erzeugen, bei der sich die Fahrgäste wohl und sicher fühlen“, sagt Bahnhofsmanager Kai Rossmann. Allerdings gibt es hier auch noch Problembereiche. So sorgt das vom Bahnsteig abfließende Wasser für unschöne Schäden an der Tunneldecke. Im Moment wird noch beraten, wie man dieses Problem lösen kann. Am Eingang von der Seite der früheren Rheinhallen der Messe gibt es zudem eine neue elektronische Fahrgastinformationstafel. Ausgetauscht wurden außerdem die Türanlagen in der Halle und am Tunnel.
Noch nicht gelöst in die Barrierefreiheit für den Bahnhof. Ausgetauscht wurden schon die in die Jahre gekommenen Rolltreppen auf der Seite des U-Bahntunnels zu den Linien 1 und 9 der KVB. Dort soll es in Zukunft auch Aufzüge geben. Im Bahnhof selbst sind diese nicht möglich. „Wir wollen aber noch vor dem S11-Ausbau bzw. den Ausbau des Bahnknotens Köln für die Gleise 1/2 sowie 4/5 Rolltreppen einbauen. Bei den anderen Gleisen wendet die Treppe, hier ist eine Rolltreppe wohl nicht realisierbar“, sagt Rossmann. Dieses Projekt könnte binnen der kommenden drei Jahre umgesetzt werden. Beim Ausbau des Bahnknotens wird später ein neuer S-Bahnsteig angebaut.
Auf den Bahnsteigen wird die Beleuchtung noch ausgetauscht. Außerdem werden bis zum kommenden Jahr die alten Gebäude auf dem Bahnsteig verschwinden. Das gilt auch für die Aufzugsbauten, die früher einmal für den Gepäcktransport genutzt wurden. Von den früheren Aufsichtshäuschen ist schon das auf dem Bahnsteig 1/2 abgerissen worden. So soll der Bahnsteig „durchsichtiger“und damit sicherer werden. Alle Gebäude müssen mit großen Aufwand per Hand abgetragen werden. Erneuert wurden auch Teile der Bahnsteigmöblierung und die Handläufe an den Treppen.
Inzwischen haben auch alle Tunnelaufgänge einen modernen Wetterschutz. Dieser wurde auf der Seite zum Bahnhofstunnel ausgetauscht und beim U-Bahn-Tunnel erstmals errichtet. So sind jetzt auch die Rolltreppen nicht mehr der Witterung ausgesetzt.