Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Früher Zugang zu Bildung
chen. Das wichtigsteVermögen dieses Landes ist gute Bildung.“
Dazu braucht das Land Menschen, die das Wissen vermitteln: Lehrer. Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Thüringens Bildungsminister Holter, machte bei Vorlage des OECD-Berichtes auf den eklatanten Lehrermangel aufmerksam. An vielen Schulen sei es nur noch möglich, „den Unterricht abzusichern“. OECD-Experte von Meyer wies darauf hin, dass in Deutschland mehr als 40 Prozent der Lehrer älter als 50 Jahre seien.„Wir werden also absehbar Hunderttausende neue Lehrer brauchen.“Nach den Worten von Holter wiederum verdienten Lehrer in Deutschland im internationalen Vergleich zwar gut. Doch die Bundesländer machten sich im Wettbewerb um Lehrer in einem gegenseitigen„Überbietungswettbewerb“bei den Gehältern das Leben schwer.
Offen ist nach Einschätzung von Karliczek und Holter gegenwärtig noch, ob der Bund, wie angestrebt, tatsächlich neben Kommunen künftig auch die Länder bei der Bildung finanziell unterstützen darf. Bislang steht das sogenannte Kooperationsverbot dagegen. Oberstes Ziel der im April im Kabinett dazu auf den Weg gebrachten Grundgesetzänderung: die bundesweite Unterstützung der digitalen Infrastruktur in Schulen. Ob es wirklich zu jener Zweidrittelmehrheit im Bundestag und vor allem im Bundesrat kommt, die für eine solche Grundgesetzänderung nötig ist, mussten Karliczek und Holter offenlassen. Holter: „Das kann heute niemand vorhersagen.“So wehrt sich Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gegen eine solche Kompetenzverlagerung auf den Bund. Kretschmann am Dienstag in Berlin: „Sonst kommt es zu immer weiteren Kompetenzverlagerungen.“Deutschland sei mit seiner föderalen Struktur stets gut gefahren.