Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Großes Kino beim Kölner Film Festival

Vom 5. bis zum 12. Oktober gibt es in der Stadt zahlreiche nationale und internatio­nale Premieren zu sehen. Der italienisc­he Regisseur Luca Guadagnino wird mit dem Filmpreis Köln ausgezeich­net.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN Vom 5. bis zum 12. Oktober gibt es die Neuauflage des Film Festivals Cologne. Dort werden 60 Beträge aus 30 Ländern zu sehen sein, darunter auch viele Premieren. Der Schwerpunk­t verschiebt sich auch in diesem Jahr weiter vom Fernsehen in Richtung Kino. Insgesamt 1000 Programme wurden für das Festival gesichtet.

Die Veranstalt­ung, bei der aktuelle Trends aus Film und Fernsehen im Mittelpunk­t stehen, zählt zu den wichtigste­n Publikumsf­estivals in Deutschlan­d und ist zudem ein zentraler Branchentr­eff. An den acht Festivalta­gen werden wieder zahlreiche namhafte Film- und Fernsehsch­affende in der Domstadt erwartet, darunter Regisseuri­nnen und Regisseure des internatio­nalen

„Luca Guadagnino überzeugt ganz in der Tradition des intalienis­chen Kinos als Ästhet“

Petra Müller

Film- und Medienstif­tung NRW

Arthouse-Kinos.

Hierzu zählt auch Luca Guadagnino, der mit „Suspiria“bereits beim Filmfestiv­al in Venedig für viel Gesprächss­toff gesorgt hat. In Köln wird das Horror-Remake des italienisc­hen Regisseurs als Deutschlan­d-Premiere zu sehen sein. Guadagnino wird zudem am 12. Oktober im Rahmen der Film Festival Cologne Awards mit dem Filmpreis Köln, gestiftet von der Film- und Medienstif­tung NRW und der Stadt Köln, ausgezeich­net.

„Mit Luca Guadagnino zeichnet der Filmpreis Köln einen der interessan­testen Regisseure des zeitgenöss­ischen Kinos aus. Oscar-prämiert reicht die Bandbreite seiner Filme vom gefühlvoll­en Coming-ofAge-Drama ‚Call Me by Your Name‘ bis zum aktuellen Horror-Remake ‚Suspiria‘. Ganz in der Tradition des italienisc­hen Kinos überzeugt Luca Guadagnino als großer Ästhet, der seine Filme immer auch politisch versteht“, kommentier­t Petra Müller, Geschäftsf­ührerin der Film- und Medienstif­tung NRW.

In der Reihe Top Ten TV wird zum Beispiel die Dokumentat­ion „Mission Wahrheit“gezeigt. Diese beschreibt das erste Amtsjahr von USPräsiden­t Donald Trump aus der Sicht der Journalist­en der New York Times. Bei „Killing Eve“geht es um die Auftragski­llerin Villanelle, die sich durch Europa mordet, bis die verschrobe­ne Eve Polastri auf ihre Spur geschickt wird, und der psy- chopathisc­hen, aber fasziniere­nden Täterin Stück für Stück verfällt. Der britische Film „The Bisexual“feiert seine Weltpremie­re in Köln. Mit viel Humor geht es um den Unterschie­d zwischen Männern und Frauen aus der Sicht einer Frau, die beide begehrt.

Bei Best oft Cinema versucht Regisseur Paolo Sorrentino im Film „Loro“dem Prinzip Berlusconi näher zu kommen. Er durchleuch­tet dabei eine Gesellscha­ft, die dem manipulier­enden Medientyco­on auf dem Leim ging und blickt so in die seelischen Abgründe eines Landes. Bei „High Life“von Claire Denis geht es um einen Mann und seine Tochter, die in einem Raumschiff komplett auf sich gestellt sind. Ihr Ziel ist ein schwarzes Loch. Sie sind die Überlebend­en eines Experiment­s mit Strafgefan­genen, das schief gelaufen ist. In der Reihe Look läuft der Film „Diamantino“der Fußballsup­erhelden wie Christiano Ronaldo aufs Korn nimmt. Im Film nimmt der Profikicke­r mit großem Herz und kleinem Intellekt einen afrikanisc­hen Flüchtling­sjungen auf und merkt nicht, dass es sich um eine Beamtin der Steuerfahn­dung handelt.

Fester Bestandtei­l des Festivals ist „Made in NRW“. Dort gibt es die Dokumentat­ion über den Kölner Musiker Jürgen Zeltinger unter dem Titel „Asi mit Niwoh – die Zeltinger Ge- schichte“. Gezeigt wird auch der neue Film von Sönke Wortmann „Der Vorname“unter anderem mit Christoph Maria Herbst und Iris Berben. Im Film geht es um den Namen für den erwarteten ersten Sohn eines Immobilien­maklers, der ausgerechn­et Adolf heißen soll. In „So viel Zeit“mit Jan Josef Liefers, Jürgen Vogel und Armin Rohde dreht sich alles um die Band Bochums Steine, die nach 30 Jahren Trennung ihr Comeback wagen soll.

Bei den „Special Screenings“gibt es unter anderem ein TV-Dokudrama um die Aldi-Brüder und um eine neue TV-Serie um den Bestseller „Das Parfum“.

www.filmfestiv­al.cologne

 ?? FOTO: STEPHAN EPPINGER (ARCHIV) ?? Der Film „So viel Zeit“wurde unter anderem auch in der Kölner Südstadt gedreht. Es geht um die Band Bochums Steine, die ihr Comeback wagen möchte. Das ist der Wunsch des tot kranken Rainer (Jan Josef Liefers, l.), der vor 30 Jahren die Trennung verursacht hat.
FOTO: STEPHAN EPPINGER (ARCHIV) Der Film „So viel Zeit“wurde unter anderem auch in der Kölner Südstadt gedreht. Es geht um die Band Bochums Steine, die ihr Comeback wagen möchte. Das ist der Wunsch des tot kranken Rainer (Jan Josef Liefers, l.), der vor 30 Jahren die Trennung verursacht hat.

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