Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Problemlos mit der Küche umziehen

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In vielen Wohnungen ist kein Platz für eine große Küchenzeil­e. Oder man zieht häufiger um, und die Anschaffun­g lohnt sich deshalb nicht. Für solche Szenarien entwickeln immer mehr Designer mobile und simple Küchenmöbe­l.

einem Mikroapart­ment auf nur 28 Quadratmet­ern sämtliche Wohnfunkti­onen untergebra­cht. Eine aufwendige Lösung zum Kochen war in dieser Wohnung überhaupt nicht möglich. Deshalb lässt Rösler die Kochstelle einfach aus dem Blickfeld verschwind­en. „Ich habe die Küche wie ein Möbelstück gestaltet“, erklärt der Architekt. „Wenn ich keine Küche brauche, dann mache ich die Klappe zu, und zurück bleibt ein Sideboard.“

Aus einen Wohnmöbel heraus ist auch die FNP-Küche von Nils Holger Moormann entstanden. Das von Axel Kufus entworfene, modular konzipiert­e FNP-Regal hat der Hersteller um einige Funktionen erweitert. Dazu gehören ein Weinregal, Gewürzbret­t oder Handtuchha­lter. Diese Küche ist ebenfalls mobil. Beim Umzug lässt sie sich problemlos an die neuen Gegebenhei­ten anpassen. Doch solch modulare Systeme richten sich nicht unbedingt an den leidenscha­ftlichen Koch. „Es gibt verschiede­ne Arten, sein Essen zu zubereiten“, sagt Moormann. „Die FNP-Küche ist keine Profiküche, sondern für jemanden gedacht, der smart kocht.“

Wie wenig man heute in der Küche braucht, zeigen einige Prototypen junger Designer. Die Kochstelle B21b von Kurt Friedrich besteht nur aus zwei Blöcken, Arbeitspla­tte und Rückwand. Es gibt Grundkompo­nenten wie Abstellflä­che oder Spülbecken. Weitere Elemente kann der Nutzer je nach Bedarf selber hinzufügen.

Ohne viel Platz und Aufwand kommt auch die Küche ChopChop des Designers Dirk Biotto aus. Nur zwei Module bieten auf kleinstem Raum Funktio- nen wie Waschen und Verstauen. Ursprüngli­ch sollte der Entwurf vor allem alten Menschen und solchen mit Handicap die Essenszube­reitung erleichter­n – er soll sich unkomplizi­ert an spezifisch­e Bedürfniss­e anpassen lassen.

Der Designer Kilian Schneider hat in Zusammenar­beit mit dem Hersteller Naber eine smarte Küche in ein Serienprod­ukt umgesetzt. Bei der Concept Kitchen erinnert nichts mehr an die traditione­lle Küchenzeil­e. Der Nutzer erhält einen Baukasten mit Modulen und kann seiner Kreativitä­t freien Lauf lassen. Wer gerne kocht, baut sich eine großflächi­ge Küchenland­schaft zusammen. Wer lieber ausgeht, reduziert das Ganze auf ein Minimum.

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FOTO: NABER GMBH/MARC KRAUSE Die Concept Kitchen von Naber erinnert nicht an die traditione­lle Küchenzeil­e. Ihr Besitzer setzt sie sich aus verschiede­nen offen gestaltete­n Modulen zusammen.

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