Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Wir gehen von einer deutlichen Senkung der Kreisumlage aus“
nächst zum 1. August 2019 um 50 Prozent und dann im zweiten Schritt im August 2020„auf Null“abgesenkt werden.
Die hohe finanzielle Belastung für Eltern versucht die SPD anhand von Zahlen zu verdeutlichen. So habe das Deutsche Jugendinstitut der Technischen Universität Dortmund im April 2017 eine Studie veröffentlicht, wonach Eltern 2014 bundesweit rund 3,56 Milliarden Euro im Jahr an Elternbeiträgen für Kitas und Kindertagespflege gezahlt haben. Im Jahr 2015 seien die gesamten Elternbeiträge auf schätzungsweise 3,84 Milliarden Euro gestiegen.
Das Thema ist aber keineswegs neu. Auch „Die Linke“wagte in der Vergangenheit immer wieder Versuche, eine Beitragsbefreiung bei Kitas in Neuss „durchzuboxen“. Jedoch ohne Erfolg. Nun kommt offenbar – zumindest ein wenig – Bewegung in die Sache. „Eine Abschaffung der Beiträge für die Kinderbetreuung wäre deutlich sinnvoller, als beispielsweise die derzeit diskutierte Senkung der Grundsteuer“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Arno Jansen. Die finanziellen Spielräume seien jedenfalls da. „Wir gehen von einer deutlichen Senkung der Kreisumlage aus“, sagt Jansen. „Der Rhein-Kreis Neuss wird fast 700 Prozent mehr Schlüsselzuweisungen vom Land erhalten. Das schafft in Neuss Freiräume für die beitragsfreie Kita.“Auch Heinrich Thiel (SPD) betonte in der Sitzung: „Die finanzielle Situation ist so gut wie sie nie war.“Thomas Kaumanns Arno Jansen (SPD)
Fraktionsvorsitzender
von der CDU gab jedoch zu bedenken: „Bei einer Befreiung reden wir über einen dicken Batzen Geld.“Bernd Kahlbau, sachkundiger Bür- ger der FDP, sprach sich zwar generell für eine Befreiung aus, jedoch nicht bis zum Jahr 2020. Er gab zu bedenken, dass sich durch kosten- lose Kita-Plätze die Nachfrage erhöhen würde – und in Sachen Kita-Plätzen stoße die Stadt bereits jetzt an ihre Kapazitäts-Grenzen.