Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Im Volksmund „Grüner Star“genannt
intakt sind. Erste Therapie der Wahl sind Augentropfen. Sie helfen, den Kammerwasserfluss so zu regulieren, dass der Druck im Auge sinkt. Dies geschieht entweder durch einen vermehrten Abfluss oder durch die Drosselung der Produktion. Mit frühzeitiger Gabe von Augentropfen kann der Zellverfall verhindert werden, bevor er überhaupt beginnt. Die Tropfen gibt es in verschiedenen Dosierungen, die bei Verschlimmerung gesteigert werden kann.
Reichen Tropfen nicht mehr aus, den Druck nachhaltig im Normbereich zu halten, nutzen Ärzte die Lasertherapie, um den Abfluss des Kammerwassers zu fördern. „Per Laser wird das siebartige Gewebe, in dem das Kammerwasser abfließt, gezielt geschrumpft, sodass die Poren weiter werden um den Abfluss zu erleichtern“, erklärt Gerd Geerling. Als letzte Option der Therapie kommt nur eine Operation infrage. „Standard ist der Einbau eines Gewebeventils, dass das Abflussieb ersetzt“, so der Leiter der Augenklinik. Alle Maßnahmen dienen aber lediglich dazu, den Verfall des Sehnervs zu stoppen. Geerling: „Verlorene Sehkraft kehrt nicht zurück.“
Es gibt viele Faktoren, die ein Glaukom fördern. Ganz oben auf der Liste steht die erbliche Veranlagung. Auch eine starke Kurzsichtigkeit, manche Medikamente sowie Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck können ein Glaukom begünstigen. Zunehmendes Lebensalter bringt häufig ebenso den Grünen Star mit sich. Geerling: „Fünf Prozent der über 80-Jährigen leiden am Glaukom. Tendenz steigend.“
Obwohl gerade beim Glaukom die Früherkennung essentiell für den Erhalt des Augenlichts ist, gilt die Messung des Augeninnendrucks nicht als klassische Präventionsmaßnahme. Sie wird normalerweise nicht von den Krankenkassen erstattet. „Wenn aber die medizinische Diagnose besteht, dann muss die Kasse Druckmessung und Perimetrie bezahlen“, sagt Geerling. Rund 20 Euro kostet die Messung des Augeninnendrucks beim Facharzt.
Ob Erstattung oder nicht – das Geld sollte jedem sein Augenlicht wert sein.