Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Brustkrebs frühzeitig entdecken
Die Tomosynthese ist eine moderne Form der Mammographie mit 3D-Bildern.
Etwa jede achte Frau und gelegentlich auch Männer erkranken im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Nach aktuellen Zahlen geht man davon aus, dass pro 1000 Frauen, die regelmäßig eine Mammographie, also eine Untersuchung zur Früherkennung von Brustkrebs, durchführen lassen, etwa zwei bis sechs Frauen vor dem Tod durch Brustkrebs bewahrt werden.
Der Nutzen dieser Untersuchung wird wesentlich größer eingeschätzt als das Risiko durch die mit ihr einhergehende Röntgenstrahlung. Aktuell gibt es kein anderes bildgebendes Verfahren, welches im gleichen Maß das Risiko verringert, an Brustkrebs zu sterben. Für die Durchführung der Mammographie gelten strenge Vorschriften, welche die Qualität der Untersuchung und die Ergebnisse sichern. Die Früherkennung von Brustkrebs, bevor Metastasen in den Lymphknoten aufgetreten sind, führt zu einer Fünf-Jahres-Überlebensrate von nahezu 100 Prozent.
Im Alter zwischen 50 und 70 Jahren bekommt jede Frau in Deutschland alle zwei Jahre eine Einladung zur Mammographie.Wenn in derVerwandtschaft jemand an Brustkrebs erkrankt ist, der Gynäkologe auffällige Befunde hat oder bei der Eigenkontrolle durch Abtasten Knubbel erfühlt wer- den, wird eine Mammographie empfohlen. Die Kosten für die Untersuchung trägt in der Regel die Krankenkasse.
Was ist Tomosynthese?
Die Tomosynthese ist ein modernes Verfahren zur Brustkrebsdiagnostik. Es erzeugt im Gegensatz zur herkömmlichen digitalen Mammographie in 2D eine Serie von Schichtaufnahmen, die eine dreidimensionale (3D) Darstellung der Brust ermöglicht. Besonders in dichten Brüsten erhöht die Tomosynthese die Erkennung bösartiger Veränderungen ohne relevant erhöhte Strahlendosis.
Welche Vorteile bietet die Tomosynthese?
Die Tomosynthese erkennt bis zu 65 Prozent mehr invasive Brustkrebsarten als die normale Mammographie. Sie führt zu bis zu 40 Prozent weniger falsch-positiven Befunden. Die hohe Bildauflösung führt zu schärferen Bildern, insbesondere bei Mikroverkalkungen.
Dies bietet den Ärzten verlässliche Diagnostik ohne Kompromisse bei der Genauigkeit. Die Tomosynthese bietet nachgewiesenermaßen bei bis zu 93 Prozent der Frauen einen höheren Komfort bei der Untersuchung.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Die Untersuchung findet in einen speziell dafür vorgesehenen Raum statt. Die Untersuchung wird von einer Röntgen-Assistentin betreut. Sie fertigt von jeder Brust zwei Röntgenaufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen an, hierfür wird die Brust zwi-
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schen zwei Platten komprimiert. Dies kann unangenehm sein, schadet der Brust jedoch nicht. Denn je flacher die Brust komprimiert wird, desto weniger Röntgenstrahlen sind notwendig und umso besser ist die Aussagekraft der Untersuchung.
Gibt es Nebenwirkungen?
Nebenwirkungen und Komplikationen sind selten, es kann zu vorübergehenden Schmerzen in der Brust durch die Kompression während der Untersuchung kommen.
Wir haben die Möglichkeit, Ergebnisse direkt vor Ort zu besprechen und bieten der Patientin an – wenn denn etwas Auffälliges gefunden wird – sich vor Ort im Brustzentrum vorzustellen. Das muss natürlich nicht sein, es gibt Frauen, die sich erst mit ihrem Arzt besprechen wollen oder in eine andere Klinik gehen – aber das Angebot ist da.
Grundsätzlich für jeden, bei dem auch die normale Mammographie gemacht werden könnte. Wir bieten die Tomosynthese für alle an. Das ist bei uns keine Zusatzleistung, der Patient muss nicht extra dafür bezahlen.