Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Konverter-Standort
Was kann ein Stadtrat tun, wenn der Haushalt ein großes Deckungsloch ausweist? Vielleicht die Hundesteuer erhöhen? Vielleicht die Steuerschrauben anziehen? Die Firma Amprion bietet ungewollten Zufluss an. Zwischen 700.000 und einer Million Euro ließe der Netzbetreiber jährlich in die Kassen der Kommune, auf deren Stadtgebiet der Konverter errichtet wird, fließen. Auf diesen hübschen Betrag verzichtet die Mehrheitsfraktion im Einklang mit der Bürgermeisterin. Eine Auskiesung bringt dem Kiesgroschen nicht mal das Portogeld ein, dass die Verwaltung für ihre jährliche Post ausgibt. Sollte der Konverter auf Osterather Stadtgebiet errichtet werden, lachen deren Stadtväter sich ins Fäustchen, denn eventuelle Störfaktoren belästigen – wenn überhaupt – alle angrenzenden Stadtgebiete, also auch Kaarst. Der zu erwartende Geldsegen, der in Kaarst dringend benötigt wird, ginge an die Nachbarn. Nach neuesten Kenntnissen sind die Umweltbelastungen nicht der Rede wert.Wie können Rat und Verwaltung auf solche Zuwendungen verzichten? Was sagen die Kaarster Bürger zu solchen Handlungen? Dass die als Baumkübel aufgestellten und heute als Dreckkübel bezeichneten Aushängeschilder von Kaarst 18 Monate nach Antragsstellung immer noch unser Stadtbild „verschönern“, ist ein weiterer Beweis für die sinnvolle Arbeit unserer Stadtrats. Helmut Ludwig Vorst