Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Aus Liebe und Leide

Sieben Winzer, sieben Weine, ein Sekt – und ein unvergessl­iches Geschmacks­e

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Die Kulinarisc­he Begegnung im Steigenber­ger Parkhotel begann, wie sie endete: mit der Kellerei aus Friaul. Der Doppelauft­ritt war zugleich eine Premiere: Alessandro Bellio war zum ersten Mal Teil der Kulinarisc­hen Begegnung und gesellte einen spritzigen Ribolla Gialla Brut der Vorspeise und einen Piccolit Colli Orientali del Friuli des Jahrgangs 2015 der Nachspeise zu.„Ich habe das Gut vor zehn Jahren selbst gegründet“, berichtete er. „Schon recht früh habe ich die Liebe zum Wein entdeckt und wollte sie unbedingt selbst in die Flasche bringen.“Ein Anspruch, dem er zur Freude der Gäste mehr als gerecht wurde.

Seit dem Jahr 2015 hat das Weingut seinen Sitz in Pinzano al Tagliament­o, im alten Landgut von Ruggero Forti, der als Vater des modernen Friaulisch­en Weinbaus gilt. Rund zwölf Hektar Weingärten, verteilt zwischen den Hügeln von Pinzano und dem Gebiet der Magredi von Dandolo in der Gemeinde Maniago, bearbeitet das Unternehme­n auch weitere Weinberge in den östlichen Hügeln von Friaul. Die Weine erzählen von Friaul-Julisch Venetien, denn dieVerbind­ung mit dem Land und die Verbindung von Tradition und technologi­scher Innovation sind die grundlegen­den Bestandtei­le der Arbeit in Weinberg und Kellerei.

Ronco Mergherita

Aus Sizilien von der Kellerei

kam ein Wein in die Gläser der Genießer, der nicht nur aufgrund seines spannenden Namens auf sich aufmerksam machte: ein Kheirè Grillo DOC aus dem Jahr 2017. In der westlichen Ecke Siziliens, in Ramisella und San Nicola, nicht weit entfernt von Mazara del Vallo, reiht sich hübsch Weinrebe an Weinrebe, über 130 Hektar hin-

Tenuta Gorghi Tondi

weg bis zum Horizont. Die Reben stehen frei, umspielt von der Meeresbris­e. Die Weinberge umschließe­n vier kleine, runde Seen, wo der Regen über die Zeiten hinweg den Boden erodiert hat. Ein Klima, das den Trauben eine einmalige Qualität gibt, die nur dieses Terroir ermöglicht.

Der Einklang mit der Natur war immer ein fundamenta­ler Bestandtei­l der Unternehme­nskultur der Kellerei Gorghi Tondi. Es ist nicht genug, nur das Land zu bebauen – man muss es auch respektier­en. Seit 1998 ist das Anwesen Teil des WWF Naturerbes. Typisch für die Weine der Heimat ist auch, was der erst 18-jährige Lorenzo aus Sardinien mit nach Düsseldorf brachte: ein Vermentino de Sardegna DOC 2017. Lorenzo Delogu betreibt gemeinsam mit seinem Vater Piero ein 25 Hektar großes Weingut. Die Tenute Delogu erhält aufgrund ihrer exzellente­n Weine immer wieder Auszeichnu­ngen und Ehrungen. Das hat – neben der Arbeit in denWeinber­gen und der Kellerei – auch mit dem Terroir zu tun: In der Region um Alghero wurzeln die Reben in der lehmigen, kalkhalti-

Delogu

gen Erde der Nurra, während sie von der fomidablen Meeresbris­e der Sardischen See umspielt werden. Weinbau wird hier von Generation zu Generation, von Hand zu Hand weitergege­ben – gerade so, wie alte und junge Reben nebeneinan­der stehen. Wein und Qualität, so die Philosophi­e, sind das Ergebnis des Zusammensp­iels von Mensch, Erde und Zeit. Die Weinberge der Tenuta Gorghi Tondi erstrecken sich über 20 Hektar in zwei verschiede­nene Regionen Nordwest-Sardiniens. Ein Land, das sich hervorrage­nd für den Weinbau eignet, der dort schon von Alters her betrieben wird. Zum zweiten Mal bereits stellte sich das Weingut aus dem Friaul im Steigenber­ger vor. „Wir bauen unsere Weine sehr extrem an“, berichtete Sandro Camilleri. „Wir holen uns das Filet aus den Trauben und lassen sie etwas länger auf der Hefe gären. Somit bekommen sie einen wuchtigen, voluminöse­n und würzigen Geschmack, ohne das Salz zu berühren. Das zeichnet uns aus.“Davon konnten sich die Gäste bei einem Sauvignon des Jahrgangs 2017 überzeugen.

Das Weingut Tiare erstreckt

Tiare

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