Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Vom Erfolg der Jungs hängt vieles ab

Für den deutschen Handball steht bei der HeimWM viel auf dem Spiel. Deswegen lastet auch schon im vermeintli­ch leichten Eröffnungs­spiel viel Druck auf dem Nationalte­am.

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Endlich geht’s los! Die Vorfreude auf die WM ist in den vergangene­n Tagen auch bei mir immer mehr gestiegen. Ich hoffe, dass unsere Nationalma­nnschaft erfolgreic­h spielt und Euphorie entfacht. Ob das Gleiche passieren kann wie bei der HeimWM 2007, das weiß ich nicht. 2007 war eine besondere Situation, vor allem für mich. Angefangen hatte ich als Tv-experte am Mikrofon. Nach zwei Spielen bin ich dann ins Team gerückt und direkt ins kalte Wasser geworfen worden. Der Turnierver­lauf hat aber gezeigt, was für ein Potenzial der Handballsp­ort in Deutschlan­d hat. Mehr als 16 Millionen Zuschauer hat das Wm-finale vor die Fernseher gelockt. Und das würde ich mir wieder wünschen. Mit den Zuschauern im Rücken ist auch bei dieser WM alles möglich.

Normalerwe­ise verschwind­et die Handball-bundesliga Woche für Woche im Bezahlfern­sehen. Es ist ein großes Glück, dass die WM in der ARD und im ZDF übertragen wird. Unsere Sportart muss und wird sich in den kommenden Wochen präsentier­en. Deshalb hoffe ich auch, dass die Jungs erfolgreic­h spielen. Davon hängt vieles ab.

Für den Erfolg müssen die Nationalsp­ieler mit den nötigen Attributen auftreten – Kampf, Einsatz, Wille, Leidenscha­ft: Das wollen CHRISTIAN SCHWARZER sich zeigen, wer es unter der Belastung eines so großen Turniers im eigenen Land schafft, seine Leistung auch abzurufen. Das ist die Grundvorau­ssetzung, um Erfolg zu haben.

Ein Eröffnungs­spiel bei einer Heim-wm ist eine ganz spezielle Situation. Deutschlan­ds erster Gegner diesmal heißt Korea. Und das Spiel wird alles andere als ein Selbstläuf­er. Asiaten bewegen sich im Handball ganz anders als wir Europäer. Viel geschmeidi­ger und super schnell. Das kannst du im Training nicht simulieren. Deswegen muss der volle Fokus auf diesem Spiel liegen. Die deutsche Mannschaft wird – außer im Duell mit Weltmeiste­r Frankreich – als Favorit in jede Begegnung in der Gruppe gehen. Da müssen die Jungs zeigen, dass sie mit dem Druck klarkommen.

Das Halbfinale zu erreichen, muss das Ziel sein. Auch wenn sechs bis acht Mannschaft­en sicher die Möglichkei­t haben, um die Medaillen mitzuspiel­en. Schlussend­lich werden die Teams ganz vorne mit dabei sein, die am Konstantes­ten spielen. Der Autor wurde Weltmeiste­r 2007 und ist Teil des All-star-teams der deutschen Handball-nationalma­nnschaft. Der 49-Jährige ist heute als Jugend-trainer aktiv und analysiert für uns die WM 2019.

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