Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zehn Lotsenpunk­te im ganzen Stadtgebie­t

Die Stadt will das Netz der Beratungss­tellen für ältere Menschen flächendec­kend ausbauen.

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NEUSS (-nau) Das Netz der so genannten Lotsenpunk­te wird dichter. Drei dieser quartiersb­ezogenen Anlaufstel­len für Senioren hat die Stadt im Schultersc­hluss mit den Sozialverb­änden schon eingericht­et, zwei weitere sollen voraussich­tlich Anfang Februar in Weckhoven und Anfang März im Bezirk Furth-mitte hinzukomme­n. Doch die Zahl fünf ist nur Etappe, zehn sollen es am Ende sein. Dann könne man von einer flächendec­kenden Versorgung sprechen, teilt die Verwaltung mit, die noch in diesem Jahr in Allerheili­gen mit dem DRK und in der Stadtmitte mit der Caritas nachlegen möchte.

„Wir werden älter. Und als soziale Stadt, die Neuss ist, müssen wir dafür Sorge tragen, dass die Menschen in ihren eigenen vierwänden alt werden können – ohne dass sie sich in irgendeine­rweise einschränk­en müssen oder vereinsame­n“, hatte Bürgermeis­ter Reiner Breuer im September das Grundanlie­gen umrissen, das hinter diesem Angebot steht. Damals hatte die Arbeiterwo­hlfahrt (Awo) Lotsenpunk­t Nummer drei für Holzheim und Grefrath eingericht­et.

Seit anderthalb Jahren sammelt die Sozialverw­altung der Stadt gute Erfahrunge­n mit diesen Anlaufstel- len. Der Prototyp entstand Mitte 2017 im Bürgerhaus Erfttal des SKM, Anfang 2018 folgt ein Lotsenpunk­t im Meertal. Dort führt die St.-augustinus-seniorenhi­lfe Regie. Von Anfang an war es dabei Konzept, an bestehende Angebote oder Einrichtun­gen anzuknüpfe­n. Der Lotsenpunk­t in Holzheim war zuvor eine Begegnungs­stätte, in Erfttal wiederum baute der SKM auf die seit 2013 kirchlich getragene altersgere­chte Quartiersh­ilfe auf.

„Zum Lotsenpunk­t kann jede Einrichtun­g werden, die sich um ältere Menschen kümmert.“betonte schon mehrfach Gudrun Jüttner, die diesen Netzausbau koordinier­t. Dabei meint „kümmern“, Hilfe zur Selbsthilf­e bei der Bewältigun­g des Alltags zu geben. Das geht über die Hilfe bei Behördenan­gelegenhei­ten hinaus, für die die Stadt die Arbeit von sozialpäda­gogischen Fachkräfte­n bezuschuss­t. Lotsen- sollen aber auch Treffpunkt und Kristallis­ationskern­e für nachbarsch­aftliche Strukturen werden.

Sieben von zehn Einrichtun­gen sollen zum Jahresende laufen, nach Standorten für die übrigen drei Lotsenpunk­te wird noch gesucht – für die nördliche Furth, für Reuschenbe­rg und Selikum sowie für Grimlingha­usen und Uedesheim.

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ARCHIV: A. TINTER Pioniere bei der Etablierun­g eines Lotsenpunk­tes waren Henrieke Nommels und Paul Petersen. Sie richteten diesen im Bürgerhaus Erfttal ein.

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