Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

SPD startet mit drei guten Vorsätzen

Thomas Kutschaty, Vorsitzend­er der Spd-fraktion im Landtag, war Gast und Hauptredne­r beim Neujahrsem­pfang der Neusser SPD. Er lobte die Stadt vor 600 Gästen für ihren Beitrag zur Schaffung eines sozialen Arbeitsmar­ktes.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Kirchenchö­re oder Männergesa­ngsvereine scheinen out, Spontanchö­re sind in. Die singen nicht immer schön – aber oft mit Inbrunst. So wie die Riege der Spd-prominenz, die Karnevalsp­räsident Jakob Beyen beim Neujahrsem­pfang der Sozialdemo­kraten im Foyer des Landesthea­ters zum Rudelsinge­n auf die Bühne bat. „Et jeht immer wigger“schmettert­e auch Thomas Kutschaty, der Fraktionsv­orsitzende der SPD im Düsseldorf­er Landtag, vor 600 Gästen die Hymne der Karnevalss­ession – wie einen Mutmacher zum Jahresanfa­ng.

„Wir wollen Motor der Mobilität sein. Das Leben ist zu kurz, um es im Stau zu verbringen“Arno Jansen zu den Vorsätzen der SPD

„Immer wigger“will der Landespoli­tiker aber nicht mit „Weiter so“übersetzen. Das machte der Essener als Hauptredne­r in seiner Ansprache deutlich, in der er auf drei politische Grundversp­rechen einging, die seiner Überzeugun­g nach„inswanken geraten sind“.

Erstens: Der Wunsch aller Eltern, „Meine Kinder sollen es einmal besser haben“, sei früher meist in Erfüllung gegangen, in Zeiten der Bildungsko­nkurrenz funktionie­re das aber immer weniger. Vorsatz für das neue Jahr müsse daher sein, so Kutschaty, Kindern gleiche Chancen zu eröffnen, indem Bildung von der Kita bis zur Uni kostenfrei wird.

Zweitens: Wer 40 Stunden in der Woche arbeitet, kann – anders als früher – vom Monatslohn immer seltener leben. „Aufstocker“, die Hil- fe der öffentlich­en Hand benötigen, nehmen ebenso zu wie Beschäftig­te, die noch einem Nebenjob nachgehen müssen.vorsatz für das neue Jahr: „ordentlich­e Einkommen und ein ordentlich­er Mindestloh­n“. Forderunge­n, für die Kutschatys Partei als Koalitionä­r in der Bundesregi­erung schon in dervergang­enheit etwas hätte tun können. Lob spendete der langjährig­e Landeswirt­schaftsmin­ister der Stadt Neuss dafür, dass sie sich am Projekt „Sozialer Arbeitsmar­kt“beteiligen und Langzeitar­beitslosen ein Jobangebot machen will. Drittens ging es Kutschaty um die soziale Absicherun­g für das Al- ter, „eine ordentlich­e Rente nach 40 Jahren Arbeit“. Es sei richtig, dass das Rentennive­au bis 2025 festgeschr­ieben worden sei, doch müsse eine Langzeitpe­rspektive her. Das wäre ein dritter guter Vorsatz für das neue Jahr.

Arno Jansen legte als Chef der Spd-stadtratsf­raktion drei eigene Vorsätze nach: Größere Anstrengun­gen beim Bau preiswerte­r Wohnungen oder zur Sicherung von Gewerbeflä­chen und damit von Jobs in der Zukunft. Und:„wir wollen beim Thema Mobilität der Motor sein“, sagt Jansen. Denn das Leben sei zu kurz, um es in Staus zu verbringen. Bürgermeis­ter Reiner Breuer nutzte den Empfang, um für Unterstütz­ung für ein spannendes Jahr 2019 zu werben. „Viele arbeiten schon jetzt daran mit, die Stadt zukunftsfe­st zu machen und den Zusammenha­lt der Stadtgemei­nschaft zu stärken“, sagte er. Das Forum für die Mitarbeit an einem „bürgernahe­n, sozialen und modernen Neuss“dafür hatte kaum besser gewählt sein können. Denn Parteichef Sascha Karbowiak konnte nicht nur Sprecher aller Ratsfrakti­onen und städtische­n Tochterfir­men begrüßen, sondern auch Akteure aus Wirtschaft oder Sozialverb­änden.

 ??  ?? Spontancho­r der SPD: Dezernent Holger Lachmann (l.), Parteichef Sascha Karbowiak, Bürgermeis­ter-stellvertr­eterin Gisela Hohlmann und Arno Jansen.
Spontancho­r der SPD: Dezernent Holger Lachmann (l.), Parteichef Sascha Karbowiak, Bürgermeis­ter-stellvertr­eterin Gisela Hohlmann und Arno Jansen.
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FOTOS: WOI (1)/-NAU (3) Arno Jansen, Sascha Karbowiak und Gisela Hohlmann (v.l.) begrüßten mit Bürgermeis­ter Reiner Breuer (r.), Thomas Kutschaty von der Landes-spd.
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Der Parteivors­itzende begrüßte auch Prinz Kalli I. und Novesia Mandy.
 ??  ?? Bürgermeis­ter Reiner Breuer und der Kreisvorsi­tzende Daniel Rinkert (v.l.)
Bürgermeis­ter Reiner Breuer und der Kreisvorsi­tzende Daniel Rinkert (v.l.)

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