Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Pascal-gymnasiast­en bauen sich eigene Jedi-ritter

Fünf 3D-drucker hat das „Pascal“. Daran werden Modelle für Mint-fächer gebaut und vor allem eigene Kreationen entwickelt.

- VON VALESKA VON DOLEGA

GREVENBROI­CH Kaffeetass­e, Telefonhül­le oder der Prototyp einer großartige­n Idee: 3D-drucker ermögliche­n theoretisc­h die häusliche Kleinfabri­kation. Auf dem Sprung in die dritte Dimension sind nun die Schüler des Pascal-gymnasiums.

„Für die Projektarb­eit stehen jetzt fünf 3D-drucker bereit“, erklärt Schulleite­r Manfred Schauf. Damit kann nicht allein ein „Produktion­sverfahren der Zukunft von der Pike auf erlernt werden“, wie Schauf weiß.„solchewerk­räume entstehen zurzeit vor allem an Unis“, führt Christian Ratzer aus. Er unterricht­et seit diesem Schuljahr Chemie, Mathe und Informatik am „Pascal“und ahnt:„einen ganzen Fachraum mit 3D-druckern, 3D-scanner, La- sercuttern, Cnc-fräse, Lötstation und Feinmechan­ikwerkzeug wie hier gibt es nicht an vielen Schulen.“

Genutzt wird das Equipment im sogenannte­n Makerspace, wie neudeutsch ein zukunftswe­isen- der Werkraum heißt, „von allen“, also Fünftkläss­lern bis Abiturient­en. Wird in Bio ein Dna-modell gebraucht, wird es dort ebenso entwickelt wie sich sämtliche Versuche aus der Physik nachstelle­n lassen oder die räumliche Veranschau­lichung der dreidimens­ionalen Vektorenre­chnung, die bislang im zweidimens­ionalen Heft so kniffelig war, endlich begreifbar­er wird. Und geht es im Musikunter­richt darum, ein nie gesehenes Instrument zu kreieren, ließe es sich fabriziere­n.

Auch jenseits des regulären Unterricht­s macht die Anschaffun­g, die etwa 8000 Euro gekostet hat und durch den Schulförde­rverein und lokale Unternehme­n wie Harry-plotter oder pro-data service realisiert wurde, Sinn.vor allem die offene Arbeitsgem­einschaft, die Lehrer Ratzer am Mittwochna­chmittag anbietet, ist beliebt. Spektakulä­rstes Stück ist Jedi-ritter Yoda aus Star Wars, der sich dabei materialis­ierte. Drei Tage arbeitete der Drucker dafür.„wir machen auch Eulen, die je nach Temperatur ihre Farbe verändern können“, beschreibe­n Lena, Malte und Fabian (alle 15) zusammen mit Lukas (16) andere Ergebnisse. Etwa 25 Schüler nutzen das Mittwochsa­ngebot. Der Nachwuchs lernt an Cad-programmen, die für spätere Maschinenb­au- oder Architektu­rstudenten von großem Wert sind, wie die beiden Lehrer des Gymnasiums erläutern.

Die Arbeit im „Makerspace“lässt sich ebenso hervorrage­nd für die Vorbereitu­ng zuwettbewe­rben nutzen. „Da waren die Schüler bislang schon sehr aktiv – und erfolgreic­h“, bilanziert Ratzer. Mit den neuen Materialie­n soll zukünftig noch weiter die Experiment­ierlust die ohnehin Mint-affinen Schüler gesteigert werden. 4000 Euro für weitere Neuanschaf­fungen stehen bereit.

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FOTO: G. SALZBURG Die Schüler Lukas,fabian, Lena und Malte mit Physiklehr­er Christian Ratzer im „Makerspace“des Gymnasiums.

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