Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Chempark baut A 57-Brücke neu

Das Bauwerk am Klein-sasserhof muss wegen des Autobahnau­sbaus abgerissen werden.

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN Für die Beschäftig­ten im Chempark Dormagen ist das sicherlich eine gute Nachricht, vor allem für diejenigen unter ihnen, die ihren Arbeitspla­tz aus Richtung Südwesten über Hackenbroi­ch ansteuern und den Chempark über Tor 15 betreten. Da liegt auch ein großer Parkplatz. Um dort hinzugelan­gen, nutzen die Mitarbeite­r eine Brücke über die Autobahn 57; die abgerissen werden muss. Nach längeren Diskussion­en steht jetzt fest: Das Bauwerk bei Hackenbroi­ch wird ersetzt, die Verbindung wird erhalten bleiben. Dafür will der Chempark selber sorgen.

Dass die derzeitige A 57-Querung, die sich im Bereich Klein-sasserhof befindet, entfernt werden muss, hat mit dem geplanten sechsstrei­figen Ausbau der Autobahn zu tun, der voraussich­tlich ab 2020 vom Landesbetr­ieb Straßen NRW umgesetzt werden soll. Über die Möglichkei­t eines Neubaus gab es im Zuge der Planungen keine Differenze­n, wohl aber über die Finanzieru­ng. Das Land NRW, dem die Brücke gehört, und der Bund wollten kei- nen Neubau bezahlen. Die wichtige Funktion, die die Brücke in den 1970er Jahren gehabt habe, sei mit dem Bau der Kreisstraß­e 18 hinfällig geworden und derweg dorthin habe eher eine private Funktion, hatte ein Projektlei­ter von Straßen NRW 2017 mitgeteilt. Wer Interesse an einem Neubau habe, müsse die Kosten dafür selbst tragen, lautete der Standpunkt der Behörden, der sich auch nicht mehr änderte.

Der Betriebsra­t von Covestro hatte von Anfang an die Bedeutung der Brücke für den Chempark-standort betont und darauf verwiesen, dass viele hundert Beschäftig­te von da aus Tor 15 ansteuerte­n. Chempark-leiter Lars Friedrich sah das ganz genauso und hatte dies im vergangene­n Sommer ebenfalls auch öffentlich unterstric­hen. Jetzt gibt es eine Lösung, wie Mauritz Faenger-montag, Sprecher des Chempark-betreibers Currenta, auf Anfrage unserer Redaktion berichtete. „Der Chempark – konkret Bayer Real Estate – plant, den Neubau der Brücke zu finanziere­n“, teilte Faenger-montag mit. Die Bayer Real Estate ist der Immobilien­dienstleis­ter der Bayer AG, die sich unter Anderem um Neubauproj­ekte an den deutschen Standorten kümmert. Eine Suche nach externen Geldgebern für den Brückenbau erübrige sich damit, so der Currenta-sprecher. Fördergeld­er für den Neubau würden nicht akquiriert. Zuletzt hatten die Beteiligte­n die Kosten für den Neubau der Brücke Klein-sasserhof auf rund 1,6 Millionen Euro beziffert.

Ziel sei es, „alle vorbereite­nden Klärungen“so schnell herbeizufü­hren, dass der Brückenneu­bau im Planfestst­ellungsver­fahren für den anstehende­n Ausbauabsc­hnitt der Autobahn 57 berücksich­tigt werden könne und kein separates Baugenehmi­gungsverfa­hren bemüht werden müsse. Konkret nannte Faenger-montag das erste Quartal dieses Jahres.

Desweitere­n fügte er an: „Für die Chempark-mitarbeite­r im Westteil deswerks, insbesonde­re für die Nutzer des Parkplatze­s an Tor 15, ist die Zuwegung über die Klein-sasserhof-brücke sehr wichtig. Das wissen wir aus dem intensiven Austausch mit den Chempark-unternehme­n. Insofern wäre der ersatzlose Wegfall der bestehende­n Brücke zu keinem Zeitpunkt eine glückliche Option gewesen.“

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NGZ-FOTO: A. TINTER Vor allem Mitarbeite­r des Chemparks nutzen die Brücke, um zur Arbeit zu gelangen.

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