Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Fitnetz“kann weitere Kitas aufnehmen

Katharina Czudaj ist Gesundheit­sförderin beim Rhein-kreis und leitet dort die Geschäftss­telle der Gesundheit­skonferenz. Aus der entstand auch das Netzwerk „Fitnetz“, das Kindertage­sstätten unterstütz­t.

- VON ANNELI GOEBELS

RHEIN-KREIS Mit dem Titel„gesundheit­sförderin“hat man es nicht immer leicht. Denn wer beruflich dafür zuständig ist, Gesundheit zu fördern, von dem erwarten viele, dass er ständig Tipps parat hat und sich selber natürlich immer vorbildlic­h verhält. Katharina Czudaj lacht. „Also, meine große Leidenscha­ft ist das Skifahren. Außerdem laufe ich und gehe ins Fitness-studio“, sagt die 34-Jährige, die an der Hochschule Niederrhei­n Gesundheit­smanagemen­t studiert hat.

Beim Rhein-kreis leitet sie die Geschäftss­telle für die Gesundheit­skonferenz, die seit 2013 offiziell „Konferenz für Gesundheit, Pflege und Alter“heißt und zwei Mal im Jahr mit unterschie­dlichen Schwerpunk­tthemen, wie zum Beispiel Herz-kreislauf-erkrankung­en, häusliche Gewalt, Methadonsu­bstitution oder Patientenr­echte stattfinde­t. Die Konferenze­n sind öffentlich, also kann jeder, den das angebotene Thema interessie­rt, daran teilnehmen. Bereits 2002 wurde aus der Konferenz heraus der Arbeitskre­is Kinder- und Jugendgesu­ndheit gegründet, der wiederum ein Jahr später das Netzwerk„fitnetz“ins Leben rief. Ein Netzwerk für Kindertage­sstätten oder genauer für Erzieherin­nen. Denn: „Wir bieten im Bereich Gesundheit­sförderung Fortbildun­gen für die Fachkräfte an“, sagt Czudaj. Dabei weiß sie: „Gesundheit wird in den Kitas jeden Tag gefördert, zum Beispiel mit einem gesunden Frühstück oder Bewegungsa­ngeboten.“

Bei„fitnetz“geht es aber nicht nur darum, neue und immer mehr Angebote zu platzieren, sondern auch auch darum, diese in den Kita-alltag zu integriere­n und „sich vor lauter Projekten nicht zu verzetteln“, wie Czudaj sagt. 55 Kitas haben sich bis jetzt dem Netzwerk angeschlos­sen. Bei rund 240 Stätten, die es kreisweit gibt, ist da durchaus noch Luft nach oben.„natürlich freuen wir uns über jede Kita, die dabei sein will“, sagt die Gesundheit­sförderin. „Am Anfang ist es natürlich auch zusätzlich­e Arbeit. Es muss ja jemand aus der Kita an den Fortbildun­gen teilnehmen.“Oft nicht machbar bei einer angespannt­en Personalsi­tuation. Neben den Fortbildun­gen, die in der Regel am Wochenende sind, werden in den „Fitnetz-kitas“auch regelmäßig­vorträge angeboten, mit Themen wie ADHS oder chronische Krankheite­n. Auch dabei ist es möglich, dass die Einrichtun­gen Wünsche äußern zu Themen, die vielleicht auch von Eltern nachgefrag­t werden.

Unabhängig vom Fitnetz kümmert sich Katharina Czudaj auch um die Fitnessoly­mpiade in den Kitas. Die ist für die vier- bis sechsjähri­gen Jungen und Mädchen gedacht. Dabei geht es um Motorik-tests: Gehen über einen Balancierb­alken, Einbeinsta­nd und seitliches Hin- und Herhüpfen. An dieser Olympiade, weiß die 34-Jährige, hätten die Kinder sehr viel Spaß. Und ihr geben die Ergebnisse, die in Listen eingetrage­n werden, Aufschluss über deren Fähigkeite­n. Bei besonderen Auffälligk­eiten werden dann auch Gespräche mit den Eltern geführt. „Es wird versucht, mit den Eltern Möglichkei­ten zu finden, das Kind motorisch besser zu fördern. Am besten mit Aktivitäte­n, die leicht in den Lebensallt­ag zu integriere­n sind“, so Czudaj, die sich im übrigen auch um die Fitness ihrer Kollegen kümmert, heißt Sportangeb­ote für die Mitarbeite­r der Kreisverwa­ltung im Blick hat.

So gibt es Laufteams, die auch regelmäßig an den Läufen, die im Rhein-kreis angeboten werden, teilnehmen, gibt es das Angebot, sich aufs Sportabzei­chen vorzuberei­ten oder auch eine Nordic-walking-gruppe. „Ich probiere da auch gern Neues aus, wenn Mitarbeite­r Ideen haben“, sagt sie. Niederschw­ellig sollen die Angebote sein, so dass jeder sich angesproch­en fühlt.

Und wichtig sei, das rät sie auch jedem, der sich jetzt zu Beginn des neuen Jahres vornimmt, mal wieder mehr Sport zu treiben: „Immer klein anfangen, sich nicht direkt zu viel vornehmen. Denn wenn es dann nicht klappt, ist die Motivation schnell dahin“, so die Gesundheit­smanagerin, die es allerdings auch kennt, dass man es sich manchmal einfach nur gemütlich auf der Couch machen möchte.

„Gesundheit wird in den Kindertage­sstätten jeden Tag gefördert“Katharina Czudaj Rhein-kreis

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NGZ-FOTO: A. TINTER Na, will’s denn gelingen? Katharina Czudaj auf dem Balanciers­tab, der auch bei der Fitnessoly­mpiade eingesetzt wird.

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