Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

FDP will Bürgermeis­ter stellen

FDP-CHEF Stephan Kunz betont, dass dies nicht zwingend er selbst sein muss.

- VON SEBASTIAN MEURER

ROMMERSKIR­CHEN Zur Kommunalwa­hl im September 2020 will die FDP nach den Worten ihres Parteiund Fraktionsc­hefs Stephan Kunz „definitiv“mit einem eigenen Bürgermeis­terkandida­ten antreten. „Als ich Vorsitzend­er wurde, habe ich gesagt, wir sind eine eigenständ­ige Partei mit einem eigenständ­igen Profil“, begründet Kunz diese Entscheidu­ng. Keinesfall­s werde die FDP den Kandidaten einer anderen Partei unterstütz­en, betont er mit Blick auf die Kommunalwa­hl 2014: „Wenn das Logo der FDP auf einem Bürgermeis­ter-plakat steht, wird dies nur das Plakat der FDP sein“, kündigt Kunz an.

Vor fünf Jahren hatte die FDP gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen auf dessen Plakaten für den Spd-kandidaten und heutigen Bürgermeis­ter Martin Mertens geworben.

Was den Namen von Kandidat oder Kandidatin angeht, macht es Kunz spannend. „Ich stehe bereit, aber bin nicht so vermessen zu sagen, dass ich der einzige Kandidat sein muss“, sagt er. Wenn jemand bessere Siegeschan­cen habe, werde er nicht im Wege stehen. Was das Anforderun­gsprofil angeht, müsse ein geeigneter Kandidat nicht schon in der Politik aktiv sein. „Ein bürgernahe­r, gesunder Menschenve­rstand“genüge, so Kunz. Auch müsse ein Kandidat in spe „nicht schon bei uns in der Partei sein“, sagt er. Spätestens „Mitte des Jahres“werde bei der FDP in der„k-frage“Klarheit herrschen, versichert Kunz.

Bei der Konkurrenz löst dies ein gemischtes Echo aus. Dass es das gute Recht jeder Partei sei, einen eigenen Kandidaten aufzustell­en, geben unisono CDU-CHEF Michael Willmann, dessen Spd-pendant Johannes Strauch, Spd-fraktionsc­hef Heinz Peter Gless und Martin Mertens zu Protokoll. Die schärfste Kritik kommt von Gless. Für den Fall, das Kunz kandidiere­n sollte, merkt er an: „Jeder muss für sich selbst entscheide­n, ob er sich der Lächerlich­keit preisgegeb­en will.“Gless spricht Kunz die politische Substanz ab. Kunz kontert: „Es ist gut, dass jeder eine eigene Meinung haben darf. Ich respektier­e auch jede Meinung. Aber ich muss nicht jede Äußerung kommentier­en.“- „Wir sehen uns nicht gedrängt und sind in aller Ruhe dabei, uns für die Kommunalwa­hl aufzustell­en, um das bestmöglic­he Ergebnis zu erzielen“, kommentier­t Michael Willmann. Johannes Strauch sieht nun eher die CDU in der Bredouille. Die habe „ein Vakuum gelassen“, was die FDP-ENTscheidu­ng erst ermöglicht habe.

Martin Mertens hofft auf alte Bekannte: „Stephan Kunz war ja im Wahlkampf 2014 als Fraktionsv­orsitzende­r der CDU neben Michael Willmann einer der potenziell­en Mitbewerbe­r. Ich freue mich auf den demokratis­chen Wettstreit im nächsten Wahlkampf.“

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ARCHIVFOTO: LBER Der Rommerskir­chener FDP-CHEF Stephan Kunz schließt eine eigene Kandidatur nicht aus.

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