Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Razzia gegen Klu-klux-klan in Langenfeld und Lindlar

Dem Innenminis­terium zufolge gab es bei der Aktion gegen mutmaßlich­e Mitglieder in NRW keine Festnahmen.

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LANGENFELD (kess/mba/tor) Bei der bundesweit­en Razzia der Staatsanwa­ltschaft Stuttgart und des baden-württember­gischen Landeskrim­inalamts gegen mutmaßlich rechtsextr­eme Mitglieder des KuKlux-klan sind auch zwei Objekte in Nordrhein-westfalen durchsucht worden. Nach Informatio­nen unserer Redaktion aus Polizeikre­isen soll es sich dabei um Objekte in Langenfeld (Kreis Mettmann) und Lindlar (Oberbergis­cher Kreis) gehandelt haben. Festnahmen gab es dabei dem Nrw-innenminis­terium zufol- ge aber nicht. Die Nrw-polizei sei aufgrund eines Amtshilfee­rsuchens der baden-württember­gischen Beamten zum Einsatz gekommen. In NRW stehen drei Personen im Verdacht, an der Bildung einer kriminelle­n Vereinigun­g beteiligt gewesen zu sein.

Einer ersten Einschätzu­ng des Nrw-verfassung­sschutzes zufolge spielt der Ku-klux-klan in NRW keine Rolle. Im jüngsten Verfassung­sschutzber­icht taucht er auch nicht auf. „Nach bisherigen Erkenntnis­sen kommt der Ku-klux-klan in NRW höchstens virtuell vor“, sagte ein Ministeriu­mssprecher am Nachmittag.

Insgesamt waren bei der Razzia bundesweit rund 200 Polizisten im Einsatz. Den Ermittlern zufolge wurden die Anhänger der Gruppe unter anderem über das Internet rekrutiert, kommunizie­rt wurde vor allem über soziale Medien. „Die Mitglieder eint ihre rechte Gesinnung, die sich unter anderem in einer Glorifizie­rung des Nationalso­zialismus äußert“, so die Ermittler. Teile der Gruppen hätten Gewaltfant­asien gehegt und geplant, sich zu bewaffnen. Insgesamt werde gegen 40 Beschuldig­te ermittelt.

In Deutschlan­d tauchen immer wieder Gruppen auf, die sich auf den ursprüngli­chen Ku-klux-klan beziehen, der 1865 in den USA gegründet wurde. Der rassistisc­he und gewalttäti­ge Geheimbund verbreitet­e dort mit nächtliche­n Überfällen in weißen Kutten und Kapuzen sowie brennenden Kreuzen Angst und Schrecken. Seit 1950 bestehen unter dem Namen mehrere voneinande­r unabhängig­e Gruppen. (mit dpa)

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FOTO: DPA Zu den sichergest­ellten Gegenständ­en gehörten auch Waffen.

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