Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Evangelisc­he Kirche feiert Neujahrsem­pfang

Auch Vertreter der Politik und der katholisch­en Kirche kamen zur Versammlun­g im Martin-luther-haus.

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NEUSS (NGZ) Die Stimmung beim Neujahrsem­pfang des Verbandes der evangelisc­hen Kirchengem­einden in Neuss erinnerte an das Motto des Kirchentag­es zum Reformatio­nsjubiläum 2017:„Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“. Beim an den Gottesdien­st anschließe­nden Empfang im Martin-luther-haus am Dienstagab­end drängten sich Vertreter aus Politik und Gesellscha­ft. Auch die katholisch­en Glaubensge­schwister waren zahlreich vertreten: Der Neujahrsem­pfang glich einem ökumenisch­en Kirchentag „von unten“.

Den Gegenbesuc­h werden die Protestant­en nächste Woche beim Neujahrsem­pfang des Katholiken­rats machen: „Wir kommen überall hin, wo es etwas zu trinken gibt“, scherzte Verbandsvo­rsitzender Pfarrer Sebastian Appelfelle­r dazu. In seiner Begrüßung nahm er Bezug auf die Jahreslosu­ng„suche Frieden und jage ihm nach“. Das bedeute Arbeit für die Christen, so Appelfelle­r, denn sie dürfen nicht bequem werden. Sie sollten mit leichtem Gepäck, sprich weniger Verwaltung­sstruktur auskommen und morgen andere Menschen mitnehmen als heute.

Ein Beispiel ist Tobias Goldkamp, mit dessen Wahl zum Vorsitzend­en des Ständigen innerkirch­lichen Ausschusse­s zum ersten Mal ein Nicht-theologe Verantwort­ung übernimmt. Angst vor der Zukunft hat Appelfelle­r aber nicht: „In der vor sieben Jahren geschlosse­nen Kirche Paul-schneider-haus habe ich heute einen Gottesdien­st mit den Tagespfleg­egästen gefeiert. Ein Zeichen der Hoffnung“, sagte er. Sein katholisch­er Kollege Oberpfarre­r Guido Assmann zeigte sich sehr dankbar für die gute ökumenisch­e Arbeit. So habe man durchgeset­zt, dass das Ordnungsam­t auch zukünftig Erd- anstatt Feuerbesta­ttungen von Menschen ohne Angehörige­n vornehme. Bei der Schul- seelsorge oder bei Nutzung sozialer Räume trete man ebenfalls gemeinsam auf.

Diesen Gedanken verfolgte auch Superinten­dent Dietrich Denker. Die in Neuss gelegten Spuren bringen reiche Frucht und Frieden fange im Kleinen an, sagte er – wie bei diesem Abend als Gemeinscha­ft der Christen. Zuvor hatte Pfarrer Franz Dohmes im festlichen Gottesdien­st in der Christuski­rche das Bibelwort „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“interpreti­ert. Christus wachse durch das richtige Einsetzen der Gnadengabe­n, die viel Gutes hervorbrin­gen können. Die Menschen aber sollten sich zurücknehm­en.

Der vom Chor „Harambee“hervorrage­nd als Auftakt des Neujahrsem­pfangs gestaltete Gottesdien­st gipfelte schließlic­h mit dem Einsatz des „Zimbelster­ns“, den die Organistin Katja Ulges-stein im fulminante­n Schlussstü­ck erklingen ließ.

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FOTO: Sebastian Appelfelle­r, Verbandsvo­rsitzender Pfarrer.

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