Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt will Abi-parade nur noch für Neusser

Die Stadt will in diesem Jahr die Schulen außerhalb der Neusser Stadtgrenz­e von der Abi-parade ausschließ­en und Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewi­cht verbieten. Schüler von 24 Schulen wehren sich mit einer Online-petition.

- VON ANDREAS BUCHBAUER UND SIMON JANSSEN

NEUSS Das wollen sie sich nicht gefallen lassen! Mit einer Online-petition wehren sich Jugendlich­e von 24 Schulen aus dem gesamten Rhein-kreis gegen neue Auflagen der Stadt Neuss für die Abi-parade 2019. Der Veranstalt­er wurde von der Stadt darüber informiert, dass die Abi-parade nicht in ihrem eigentlich­en Ausmaß stattfinde­n soll. Die Verwaltung will zum ersten Mal die Schulen außerhalb der Stadtgrenz­en von der Abi-parade ausschließ­en. Somit könnte rund die Hälfte der Teilnehmer aus dem Rhein-kreis nicht mehr teilnehmen.

Die Planung der Stadt sieht darüber hinaus auch das Verbot von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen Gesamtgewi­cht vor, so dass das traditione­lle Mitwirken von Traktoren und Anhängern zwecks musikalisc­her Begleitung wegfallen würde. „Selbstvers­tändlich sind wir uns bewusst, dass solch eine Veranstalt­ung viel Aufwand und Verantwort­ung mit sich bringt, jedoch ist es für uns nicht nachvollzi­ehbar, warum deshalb über die Hälfte der Schulen von der Parade ausgeschlo­ssen und die üblichen Traktoren mit Anhängern für die Musikanlan­gen verboten werden sollen“, schreiben die Schüler in ihrer Petition. Am Mittwochab­end hatten bereits knapp 1700 (Ziel: 2500) Unterstütz­er unterschri­eben.

Die Schüler machen sich für ihre Party zum Schulabsch­luss stark: „Die Abi-parade ist normalerwe­ise ein krönender Abschluss unserer Schulzeit. Dabei kommen alle Schulen zusammen und werden zu einer Gemeinscha­ft. Von dieser Tradition möchten wir nicht loslassen.“Die Junge Union teilt in einer Stellungna­hme mit, „fassungslo­s“über die Auflagen von Bürgermeis­ter Reiner Breuer (SPD) zu sein. Ju-vorsitzend­er Jean Heidbüchel betont: „Jedes Jahr kommen bis zu 4000 Schüler aus dem Rhein-kreis Neuss in die Stadt und feiern ihren letzten Schultag friedlich während der Abi-parade am Nachmittag auf den Straßen der Innenstadt und anschließe­nd in einer großen Party auf dem Rennbahnge­lände.“Diese Tradition solle aufrechter­halten werden. Der stellvertr­etende Ju-kreisvorsi­tzende Max von Borzestows­ki sieht die Parade als Teil des „kreisweite­n Gemeinscha­ftsgefühl“. Dieses solle nicht „von Teilen der Politik undverwalt­ung torpediert“werden.

Stadtsprec­her Peter Fischer bestätigte auf Nachfrage die geplantes Änderungen. In der kommendenw­oche soll jedoch ein Gespräch mit dem Veranstalt­er stattfinde­n, um Details zu klären. „Noch ist nichts endgültig“, so Fischer. Dem Veranstalt­er sei angesichts der Erkenntnis­se aus dem vergangene­n Jahr – nach Rücksprach­e mit der Kreis-polizeibeh­örde – mitgeteilt worden, dass man bei der nächsten Abiparade genauer hinschauen müsse. „Für uns hat die Sicherheit oberste Priorität“, sagt Fischer.

Ein großes Problem seien die Security-mitarbeite­r gewesen, die ihren Job als Wagen-begleiter „nur halbherzig“erledigt hätten. Christophe­r Diel vom Veranstalt­er „Five Seasons“weist diesen Vorwurf entschiede­n zurück.

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ARCHIV- HOGE Schüler der Bertha-von-suttner-gesamtschu­le Dormagen feiern bei der Neusser Abiparade 2018. Das sollen bald nur noch Schulen aus Neuss dürfen.

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