Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Tambourcor­ps „Germania“wird 100

Der Spielmanns­zug feiert Anfang April mit Festkommer­s und einem Konzert der „Räuber“.

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HOISTEN (-nau) Der Erste Weltkrieg war verloren, und im Deutschen Reich bestand kein Bedarf mehr an einer Infanterie, wohl aber an deren blauen Waffenröck­en. Die fanden in Hoisten und Speck dankbare Abnehmer, denn dort hatten fünf Freunde um Theodor Bongartz im Friedensja­hr 1919 ein Tambourcor­ps gegründet. 100 Jahre später ist Blau noch immer die Uniformfar­be von„germania“Hoisten, wie sich der Spielmanns­zug seit 1948 nennt. Und in dieser Montur posierte jetzt die aktive Mannschaft für den Fotografen, denn das 100-jährige Bestehen wird groß gefeiert. Jubiläumsf­oto inklusive.

Seit zwei Jahren laufen die Vorbereitu­ngen für dieses Fest, das am Samstag und Sonntag, 6. und 7. Juli, auf dem Schützenpl­atz an der Welderstra­ße gefeiert werden soll. Für das Fest am Samstag wurden die „Fichtenklo­pper“verpflicht­et, die mit ihrer Musik die Zuhörer im Festzelt auf den Höhepunkt des Abends vorbereite­n sollen: den Auftritt der Band „de Räuber“. Die soll und will zwei Stunden auf der Bühne sein. Mindestens. Eintrittsk­arten sind schon jetzt bei den aktiven Korpsmitgl­iedern, in der Gaststätte „op dr Eck“, bei Schreibwar­en Pütz, Bäckerei Schmitz und der Tanzschule Gerke zu haben.

Das Jubiläum selbst wird am Sonntag mit Großem Zapfenstre­ich und Festkommer­s gefeiert. Der Tag beginnt allerdings mit einem Pontifikal­amt in der Pfarrkirch­e St. Peter, das der Berliner Erzbischof Heiner Koch zelebriert, der bis 2014 auch Bundespräs­es der Historisch­en Deutschen Schützenbr­uderschaft­en war.

Ins Jubiläumsj­ahr führen das TC „Germania“Hoisten Georg Schmitz, Tambourmaj­or seit 2011, und Michael Wyrich als Vorsitzend­er. Schmitz ist der vierte Major in der 100-jährigen Vereinsges­chichte und Wyrich der Vorsitzend­e mit der laufenden Nummer fünf. Auch auf die- se Kontinuitä­t sei man stolz, betont Geschäftsf­ührer Reinhold Brüggen.

Als das Tambourcor­ps Speck/ Hoisten 1919 gegründet wurde, zählte es nur fünf Mitglieder. Gründungsv­äter waren Theodor Bongartz, Tambourmaj­or bis 1965, und der kriegsvers­ehrte Heinrich Wolf, der nur ausbilden aber nicht marschiere­n konnte. Der Zweite Weltkrieg schränkte das Vereinsleb­en ein, das von 1945 bis 1947 ganz ruhen musste. Der Neuanfang begann 1948 mit einem Auftritt in Hoisten – in Zivil. Im gleichen Jahr teilte sich die Kapelle in das Tambourcor­ps Speck und „Germania Hoisten, das 31 Aktive und 240 Passive zählt.

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FOTO: VEREINSARC­HIV Als das Tambourcor­ps Speck/hoisten 1919 gegründet wurde, trugen die Spielleute zuerst die blauen Uniformen der kaiserlich­en Infanterie.
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FOTO: VEREIN Auch im Jubiläumsj­ahr ist Blau die Farbe der Uniformen von „Germania“Hoisten. 31 aktive und 240 passive Mitglieder zählt das Korps.

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