Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Alter Friedhof: Stadt dementiert Kahlschlag
Im kleinen Park an der Pescher Straße waren zuletzt vier Bäume gefällt worden, zudem sind weitere markiert. Doch die Stadt gibt Entwarnung.
KORSCHENBROICH Es ist wieder still im kleinen Park des alten Friedhofs an der Pescher Straße. Wenn jetzt eine Motorsäge zu hören ist, dann stammt sie von Renovierungsarbeiten in einem nahegelegenenwohnhaus. In der vergangenenwoche war dies jedoch anders, da fielen insgesamt vier Bäume am alten Friedhof der Säge um Opfer. Und rosa Punkte an weiteren Bäumen auf dem Parkgelände sorgten für Unruhe und Besorgnis in Korschenbroich: Verschwindet dort der – zum Teil Jahrhunderte alte – Baumbestand?
Der Eigenbetrieb Stadtpflege der Stadt Korschenbroich gibt jedoch Entwarnung und teilt mit: „Diese Markierungen sind nicht mit jenen im Forstbereich zu verwechseln. Dort bedeutet eine Markierung, dass der Baum gefällt wird. Diemarkierungen in der Parkanlage wurden von Baumkontrolleuren gesetzt und stehen für unterschiedliche Arbeiten, die wiederum von Baumpflegern durchgeführt werden müssen – beispielsweise ein toter Ast in der Krone oderwindbruch. Sie ermöglichen den Pflegern ein schnelles und effizientes Arbeiten.“
Die Fäll-aktionen im Park sind somit abgeschlossen. Notwendig wurden sie nach der turnusmäßig durchgeführten Baumkontrolle am 5. November des vergangenen Jah-
Am Pfingstmontag im Jahr 1823 gab es die erste Beerdigung auf dem Friedhof an der Pescher Straße. Seine Mauern sind nun bereits über 150 Jahre alt und gut erhalten. Park Als der Friedhof zu klein wurde, trat der Waldfriedhof 1940 an seine Stelle. Später wurde das Gelände an der Pescher Straße zu einem Park umgewidmet. res, mit der ein Fachbüro beauftragt worden war. Damals wurden an einem Baum mehrere Fruchtkörper festgestellt – eine Pilzerkrankung. „Laut Gutachten handelte es sich um einen fortgeschrittenen Befall mit einem Ulmenporling. Bei einem zweiten Baum war der Torso mit diversen Pilzen befallen, die Fäulnis war mit zwei Dritteln des Stammfußes sehr stark fortgeschritten. Die Verkehrssicherheit für beide Bäume war nicht mehr zu gewährleisten, die Fällung somit unumgänglich“, erklärt der Eigenbetrieb Stadtpflege zu den circa 90 und 120 Jahre alten Ahornbäumen.
Zudem mussten in der Parkanlage zwei Tujas gefällt werden, die im vergangenen Sommer die lang anhaltendetrockenheit nicht überlebt hatten. Ganz sind die Arbeiten jedoch noch nicht abgeschlossen: Die Wurzeln der beiden Ahornbäume müssen noch herausgefräst werden – dies wird voraussichtlich bis Ende Februar passieren. Zudem teilt der Eigenbetrieb Stadtpflege mit, dass in Abstimmung mit Theo Verjans – bei der Stadt zuständig für Naturschutz und Landschaftspflege – im Park an gleicher Stelle beziehungsweise im näheren Umfeld eine Ersatzpflanzung vorgenommen werde. Demnach sollen für einen gefällten Baum zwei neue Bäume gepflanzt werden. Dies solle im kommenden Herbst geschehen.