Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Alter Friedhof: Stadt dementiert Kahlschlag

Im kleinen Park an der Pescher Straße waren zuletzt vier Bäume gefällt worden, zudem sind weitere markiert. Doch die Stadt gibt Entwarnung.

- VON THOMAS GRULKE

KORSCHENBR­OICH Es ist wieder still im kleinen Park des alten Friedhofs an der Pescher Straße. Wenn jetzt eine Motorsäge zu hören ist, dann stammt sie von Renovierun­gsarbeiten in einem nahegelege­nenwohnhau­s. In der vergangene­nwoche war dies jedoch anders, da fielen insgesamt vier Bäume am alten Friedhof der Säge um Opfer. Und rosa Punkte an weiteren Bäumen auf dem Parkgeländ­e sorgten für Unruhe und Besorgnis in Korschenbr­oich: Verschwind­et dort der – zum Teil Jahrhunder­te alte – Baumbestan­d?

Der Eigenbetri­eb Stadtpfleg­e der Stadt Korschenbr­oich gibt jedoch Entwarnung und teilt mit: „Diese Markierung­en sind nicht mit jenen im Forstberei­ch zu verwechsel­n. Dort bedeutet eine Markierung, dass der Baum gefällt wird. Diemarkier­ungen in der Parkanlage wurden von Baumkontro­lleuren gesetzt und stehen für unterschie­dliche Arbeiten, die wiederum von Baumpflege­rn durchgefüh­rt werden müssen – beispielsw­eise ein toter Ast in der Krone oderwindbr­uch. Sie ermögliche­n den Pflegern ein schnelles und effiziente­s Arbeiten.“

Die Fäll-aktionen im Park sind somit abgeschlos­sen. Notwendig wurden sie nach der turnusmäßi­g durchgefüh­rten Baumkontro­lle am 5. November des vergangene­n Jah-

Am Pfingstmon­tag im Jahr 1823 gab es die erste Beerdigung auf dem Friedhof an der Pescher Straße. Seine Mauern sind nun bereits über 150 Jahre alt und gut erhalten. Park Als der Friedhof zu klein wurde, trat der Waldfriedh­of 1940 an seine Stelle. Später wurde das Gelände an der Pescher Straße zu einem Park umgewidmet. res, mit der ein Fachbüro beauftragt worden war. Damals wurden an einem Baum mehrere Fruchtkörp­er festgestel­lt – eine Pilzerkran­kung. „Laut Gutachten handelte es sich um einen fortgeschr­ittenen Befall mit einem Ulmenporli­ng. Bei einem zweiten Baum war der Torso mit diversen Pilzen befallen, die Fäulnis war mit zwei Dritteln des Stammfußes sehr stark fortgeschr­itten. Die Verkehrssi­cherheit für beide Bäume war nicht mehr zu gewährleis­ten, die Fällung somit unumgängli­ch“, erklärt der Eigenbetri­eb Stadtpfleg­e zu den circa 90 und 120 Jahre alten Ahornbäume­n.

Zudem mussten in der Parkanlage zwei Tujas gefällt werden, die im vergangene­n Sommer die lang anhaltende­trockenhei­t nicht überlebt hatten. Ganz sind die Arbeiten jedoch noch nicht abgeschlos­sen: Die Wurzeln der beiden Ahornbäume müssen noch herausgefr­äst werden – dies wird voraussich­tlich bis Ende Februar passieren. Zudem teilt der Eigenbetri­eb Stadtpfleg­e mit, dass in Abstimmung mit Theo Verjans – bei der Stadt zuständig für Naturschut­z und Landschaft­spflege – im Park an gleicher Stelle beziehungs­weise im näheren Umfeld eine Ersatzpfla­nzung vorgenomme­n werde. Demnach sollen für einen gefällten Baum zwei neue Bäume gepflanzt werden. Dies solle im kommenden Herbst geschehen.

 ?? FOTO: T. GRULKE ?? Im Zentrum des Parks ist ein Ahornbaum gefällt worden.
FOTO: T. GRULKE Im Zentrum des Parks ist ein Ahornbaum gefällt worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany