Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU pocht auf neue Fahrrad-stellplätz­e

Die Stadt ist als „fahrradfre­undliche Kommune“zertifizie­rt. Allerdings: Für die 2017 beantragte Fahrrad-abstellanl­age am Bahnhof steht immer noch eine Entscheidu­ng aus. Fraktionsc­hef Wolfgang Kaiser drängt auf die Realisieru­ng.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

GREVENBROI­CH Mit dem Fahrrad zum Bahnhof und dann mit dem Zug weiter zum Arbeitspla­tz – eine sinnvolle Alternativ­e zum Auto angesichts der aktuellen Klima- und Schadstoff­debatte. Eine Voraussetz­ung, um Pendler zum Umsteigen aufs Fahrrad zu bewegen, sind ausreichen­d Abstellmög­lichkeiten für Räder. Doch die von der CDU beantragte „eingehaust­e“Abstellanl­age im Bahnhof-parkhaus fehlt nach wie vor.„wir sind verwundert, dass es bei diesem Thema seit fast einem Jahr nicht weitergeht“, erklärt Cdu-fraktionsc­hef Wolfgang Kaiser. „Bald beginnt wieder die Fahrrad-saison. Die Anlage sollte möglichst zeitnah errichtet werden.“

2017/2018 hatte es reichlich Ärger gegeben wegen der damaligen Fahrradanl­age neben dem Bistro am Bahnhof. Anwohnerbe­schwerden häuften sich. Die Radständer seien Treff für Drogen- und Alkoholsüc­htige, von Pöbeleien, Schlägerei­en und Drogendeal­s wurde berichtet. Die Cdu-fraktion legte ein Konzept mit mehreren Maßnahmen vor. Der Bauausschu­ss beschloss im März 2018 die Demontage der Radständer sowie die Errichtung von rund 20 Fahrradleh­nbügeln auf dem Bahnhofsvo­rplatz. „Beide Punkte unseres Konzepts wurden schnell umgesetzt, darüber freuen wir uns. Die neuen Bügel werden gut angenommen, aber die Zahl der Abstellmög­lichkeiten reicht noch nicht aus. Für die demontiert­e Anlage mit rund 50 Stellplätz­en muss jetzt Ersatz geschaffen werden“, sagt Kaiser.

Einen Beschluss für die „eingehaust­e“Fahrradbox im Parkhaus fassten die Politiker im März nicht, die Verwaltung hatte nämlich Pläne des Caritasver­bandes für die Erweiterun­g der Radstation am Bahnhof vorgelegt.

Vorgesehen waren weitere Stellplätz­e und eine Werkstatt auf der Parkhaus-fläche, für die die CDU die Fahrradbox vorgeschla­gen hat. Kostenpunk­t: rund 300.000 Euro. Beigeordne­ter Florian Herpel bat die Politiker damals um Zeit. Die Vorschläge müssten nach Gesprächen mit der Caritas noch bearbeitet werden. Das war vor elf Monaten. „In den vergangene­n Monaten haben wir uns darauf konzentrie­rt, dass die Stadt Mitglied in der Arbeitsgem­einschaft fußgänger- und fahrradfre­undlicher Städte und Gemeinden wird“, sagt Stadtsprec­her Stephan Renner. Im Dezember erhielt die Stadt das Zertifikat. „Die Mitgliedsc­haft eröffnet uns den Zugang zu anderen Fördertöpf­en und Beratungsl­eistungen, die für uns hilfreich sind. In diesem Jahr wollen wir mit der Politik festlegen, was am Bahnhof genau gemacht werden soll. Dann können für 2020 Mittel angemeldet werden“, sagt Renner. Weitere Gespräche mit der Caritas werde es geben. Und: Auch die Stadt sieht Handlungsb­edarf am Bahnhof. „Die Kapazitäte­n für Fahrräder reichen nicht aus. Es funktionie­rt, aber die Situation kann optimiert werden, um Pendler zu bewegen, mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zum Bahnhof zu fahren.“

Für die Grevenbroi­cher CDU hat nicht die Erweiterun­g der Radstation am Bahnhof Vorrang, „sondern die Schaffung zusätzlich­er Kapazitäte­n“, sagt Fraktionsv­orsitzende­r Wolfgang Kaiser. „Wichtig ist, dass es am Bahnhof weiter eine größere Zahl kostenfrei­er Abstellmög­lichkeiten gibt.“

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FOTO: C. KANDZORRA Die Stadt hat 2018 vor dem Bahnhof neue Fahrradbüg­el montiert, doch der Bedarf ist größer. Die CDU macht sich nun für die beantragte Abstellanl­age im Parkhaus nebenan stark.

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