Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt braucht neuen Verkehrsplaner
Die seit Jahresanfang im Rathaus unbesetzte Stelle ist ausgeschrieben.
GREVENBROICH Beim Stadtteilgespräch in Wevelinghoven wurde deutlich, wo vielen Bürgern der Schuh drückt: Sie fordern Lösungen für Verkehrsprobleme. Ob bei der Anbindung des großen Neubaugebiets An Mevissen, beim Parkraumkonzept, beim Ausbau des Fahrradverkehrs oder für die jetzt anstehende Mobilitätsuntersuchung im Grevenbroicher Stadtgebiet – überall ist verkehrsplanerische Kompetenz erforderlich. Doch die Stadtverwaltung steht zurzeit ohne Verkehrsplaner da. Die einzige Stelle in diesem Bereich ist seit Anfang des Jahres verwaist. Der Grund: Die zuständige Mitarbeiterin ist zur Nachbarkommune Jüchen gewechselt.
„Die Stelle ist ausgeschrieben“, erläutert Stadtsprecher Stephan Renner. Zurzeit werde die Arbeit von anderen Mitarbeitern mit übernommen. „Das ist für die Kollegen eine ,Schippe oben drauf’, der Planungsbereich ist stark ausgelastet“, erklärt Renner. „Die Aufgaben können vorübergehend nicht in dem Maße erfüllt werden wie mit Verkehrsplaner.“
Eine Schwierigkeit sei für die Stadt wie auch für viele andere Kommunen, qualifiziertes Personal zu finden. „Viele potenzielle Bewerber, die geeignet sind, sehen in der freien Wirtschaft, bei Ministerien oder großen Städten für sich bessere Möglichkeiten“, berichtet der Stadtsprecher. Angesichts der aktuellen Diskussion über dieverkehrswende würden zudem viele Großstädte den Bereich der Verkehrsplanung ausbauen. Die Stadt sei bemüht, „die Stelle zeitnah zu besetzen. Uns liegen mehrere Bewerbungen vor“, erklärt Stephan Renner.
Personalengpässe bestehen aber auch in anderen Bereichen im Rathaus. Im Fachdienst Bauordnung kann laut Stadtverwaltung die „Bearbeitung von Anfragen und Anträgen nur verzögert“erfolgen. Gründe seien Krankheit und berufliche Wechsel. „Der Markt für Ingenieurstellen ist zurzeit leergefegt“, sagt Renner.