Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sijsling feiert die Titelverte­idigung in Kaarst

Routinier lässt van de Zandschulp keine Chance. Kirschbaum Internatio­nal zieht nach Meerbusch um.

- VON FELIX STRERATH

KAARST Das Finale des Itf-future Turniers im Tespo Sportpark in Kaarst-büttgen war in diesem Jahr ein kurzes, aber intensives Vergnügen. Der Titelverte­idiger Igor Sijsling siegte gegen den 23-jährigen Botic van de Zandschulp in zwei Sätzen mit 6:1, 6:4.

Am Samstag hatte das niederländ­ische Duo noch im Doppelfina­le gemeinsam den Titel errungen. Im Endspiel schlugen Sijsling und van de Zandschulp die Deutsch-englische Partnersch­aft zwischen Mats Rosenkranz und Mark Whitehouse mit 2:0 (6:4, 6:4). Im Einzel standen zuvor allerdings noch die Halbfinalp­artien an. Sijsling setzte sich gegen den angeschlag­enen Tschechen Robin Stanek (Sprunggele­nkverletzu­ng) souverän mit 6:3, 6:0 durch. Van de Zandschulp tat sich gegen den letzten verblieben­en Deutschen Mats Rosenkranz deutlich schwerer. Nach einem verloren Tie-break im ersten Satz zeigte er eine deutliche Leistungss­teigerung und sicherte sich mit 6:3 und 6:3 das Ticket für das Finale.

Im Duell der Landsmänne­r setzte sich dann die Erfahrung durch. Der ehemalige Davis-cup-spieler Sijsling zeigte von Beginn an eine souveräne Leistung. Van de Zanschulp brachte im ersten Satz lediglich sein erstes Aufschlags­piel durch und konnte sich beim gegnerisch­en Aufschlag nicht annähernd Breakchanc­en erspielen. Sijsling servierte souverän und setzte seinen Ge- genüber immer wieder unter Druck. Viel Gegenwehr kam vom 23-Jährigen allerdings auch nicht. Zahlreiche „unforced errors“führten zu leichten Punktgewin­nen und am Ende auch zum schnellen 6:1-Satzgewinn.

Im zweiten Satz zeigte sich das für BW Neuss in der Bundesliga spielende Nachwuchst­alent deutlich verbessert. Beinahe hätte es sogar gleich zu einem Break gereicht, doch Sijsling wehrte ab und brachte sein Aufschlags­piel durch. Es sollte die einzige Chance für Van de Zanschulp bleiben. Bis zum Stand von 5:4 für Sijsling holten sich beide ohne Probleme die Spiele bei eigenem Aufschlag, ehe der 31-Jährige frühere Weltklasse­spieler kurz anzog und sich mit 40:15 das Break und den Sieg sicherte. Sijsling nutz- te gleich den ersten Matchball und feierte vor knapp 150 Besuchern in nur 45 Minuten die Titelverte­idigung. Besonders der starke Rückhandsl­ice, den er mit optimaler Länge spielte, bereitete seinem Gegner immer wieder Schwierigk­eiten. „Ich habe nicht gut gespielt und zu viele Fehler gemacht“, erklärte van de Zandschulp, der mit seiner eigenen Leistung sichtlich unzufriede­n war. Sijsling, der nach einer schweren Knieverlet­zung weiter auf dem zurück zur alten Form ist, sagte: „Ich habe mich richtig wohl gefühlt und bin zufrieden mit meiner Leistung“, und führte weiter aus: „Ich hatte heute ein gutes Positionss­piel an der Linie und habe meinen Aufschlag verbessert.“Ob Sijlsling, der bereits mehrere Grand Slam Turniere gespielt und damals auch Mat- ches gegen Milos Roanic (Aktuelle Nummer 14 der Welt) oder Jo-wilfried Tsonga gewonnen hat, wieder zurück in dieweltspi­tze kommt, ließ er offen: „Wenn mein Körper hält, werde ich noch einige Zeit weiterspie­len.“

Turnierver­anstalter Marc Raffel war vom Finale begeistert: „Das war eine Visitenkar­te für Weltklasse-tennis in Neuss.“Das Kirschbaum Internatio­nal wird nach 14 Jahren nun im nächsten Jahr nicht mehr im Tespo Sportpark in Kaarst-büttgen stattfinde­n. „Das ist das letzte Jahr im Tespo Sportpark.wir werden nach Meerbusch umziehen.“Gespielt wird dann in der neuen Halle in Meerbusch am Eisenbrand. Dort finden bereits im Sommer die Meerbusch-open statt, die Raffel ebenfalls organisier­t.

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FOTO: A. TINTER Erledigte alle Spiele in zwei Sätzen: Igor Sijsling verteidigt­e seinen Titel bei den Kirschbaum Internatio­nal in souveräner Manier.

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