Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Feuerwehr immer häufiger im Einsatz
651 Mal musste die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Korschenbroich im Jahr 2018 ausrücken. Vor allem die Stürme im Januar und die Trockenheit im Sommer beschäftigten die Rettungskräfte. In 238 Fällen wurde sie zu Bränden gerufen.
KORSCHENBROICH Wer einen Blick auf die Facebook-seite der Freiwilligen Feuerwehr Korschenbroich wirft, dem wird schnell klar, wie breit das Spektrum an Rettungsmaßnahmen für Feuerwehrleute mittlerweile geworden ist. Vor zwei Wochen hatte die Korschenbroicher Feuerwehr mit dem Großbrand im Glehner Gewerbegebiet einen der größten Einsätze in den vergangenen Jahren, wenige Tage später kümmerte sie sich um einen entlaufenen Hund und konnte ihn wenig später wieder an sein Frauchen übergeben.
„Der Trend geht schon dahin, dass wir immer mehr Einsätze haben und dass auch viele Kleinigkeiten dabei sind.wir sind eben rund um die Uhr bereit und der erste Ansprechpartner, wenn in der Stadtverwaltung niemand mehr erreichbar ist. Und wer nicht mehr weiter weiß, wählt die 112“, sagt Frank Baum, Feuerwehrchef in Korschenbroich. Mitunter seien dann auch mal ärgerliche Einsätze dabei – etwa wenn ein Wasserschaden gemeldet wird und sich dann herausstellt, dass nur ein Ventil am Wasserhahn undicht ist.
Grundsätzlich sind die 232 aktiven Feuerwehrleute in der Stadt aber froh, wenn sie helfen können – ob es darum geht, Wasser aus Kellern zu pumpen, Ölspuren auf der Fahrbahn zu beseitigen, Pferde vor einem Feuer zu retten oder Verletzte nach einer Massenschlägerei zu versorgen.
All das hat es 2018 gegeben. „Es war generell ein spezielles Jahr“, fasst Baum zusammen. Nicht nur, dass 2018 durch einen stürmischen Januar sehr intensiv begann, auch die extreme Hitze und Trockenheit im Sommer führte zu vielen Bränden. Insgesamt 651 Einsätze hatte die Korschenbroicher Feuerwehr im vergangenen Jahr, in 238 Fällen handelte es sich dabei um einen Brand. Sie rettete 52 Menschen, eine Person starb nach einem Zimmerbrand. Oftmals nahmen die Einsätze aber ein gutes Ende.„bei einemverkehrsunfall haben wir einen Mann, der in Mönchengladbach selbst Feuerwehrmann ist, aus seinem Auto befreit. Später hat uns dann die Familie zum Dank zu einem Grillfest eingeladen“, erzählt Baum, der betont, dass bis auf wenige Angestellte alles auf ehrenamtlicher Basis aufgebaut ist. „Und dazu gehören viele Dinge, die für den Außenstehenden gar nicht zu sehen sind. So macht jeder Löschzug in der Regel 24 Übungen pro Jahr. Dazu gibt es immer wieder Fortbildungen.“
Sehr glücklich ist Baum über die gute Nachwuchsarbeit in Korschenbroich. „Wir haben 45 Mitglieder in der Jugend- und 17 in der Kinderfeuerwehr. Und in der Regel gehen die Jugendlichen bei uns später auch in den aktiven Dienst über. Das spricht für die Arbeit der Jugendbetreuer“, sagt Baum. Zudem seien 2018 auch ein paar Freiwillige von außen zur Feuerwehr gestoßen.
Für das Jahr 2019 hat der Stadtbrandinspektor vor allem drei Projekte im Blick. „Wir werden uns um den Digitalfunk-einbau in alle Fahrzeuge kümmern. Zudem hoffen wir, dass es mit der Grundsteinlegung des neuen Gerätehauses in Kleinenbroich im Sommer klappt. Beim Neubau des Gerätehauses in Pesch hofft er auf 2020.