Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sos-maßnahmenp­aket für den Bahnhof

Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld stellt Ideen für „Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit“(SOS) vor.

- VON CARINA WERNIG

DORMAGEN Ein „Sos“-maßnahmenp­aket soll mehr „Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit“für den Bahnhof bringen. Das stellte Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld am Sonntag beim Neujahrsem­pfang vor. „Es wird derzeit fast täglich SOS aus dem Bahnhof gefunkt. Deshalb werde ich dem Rat vorschlage­n, dort noch mehr für Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit zu tun“, erklärte Lierenfeld. „Der Bahnhof ist eine Visitenkar­te für unsere Stadt, in die wir viele Millionen investiere­n. Das werden wir uns nicht von irgendwelc­hen Vandalen und Schmutzfin­ken kaputt machen“, so der Bürgermeis­ter unter dem Applaus der rund 600 Gäste.

Zwei zusätzlich­e Kräfte des Ordnungsdi­enstes sollen künftig mit dem Polizei-bezirksbea­mten dauerhaft am Bahnhof stationier­t werden, um präsent und ansprechba­r zu sein. „Objektiv ist der Bahnhof kein Kriminalit­ätsschwerp­unkt“, betonte Lierenfeld. Dennoch gelte es, das subjektive Sicherheit­sgefühl der Menschen zu stärken. „Das bedeutet, Schmuddele­cken und Angsträume zu beseitigen.“

Deshalb sollen zwei Bahnhofsbe­auftragte an sieben Tagen in der Woche für Sauberkeit sorgen. „Am Bahnhof sollen künftig jeden Tag Reinigungs­arbeiten stattfinde­n. Schließlic­h fahren dort jeden Tag Züge mit tausenden Fahrgästen“, erläuterte der Verwaltung­schef.

Mit deutlich erhöhten Bußgeldern fürverunre­inigungen – auch außerhalb des Bahnhofs – will die Verwaltung ein weiteres Zeichen setzen. „Ich hoffe, dass auch im Stadtrat Konsens darüber herrscht, dass wir über das Portemonna­ie in die Köpfe der Umweltsünd­er kommen“, sagte Lierenfeld. Für die weggeschni­ppte Kippe könnten so künftig 40 statt bisher 20 Euro, für Verunreini­gungen durch Hundekot 55 statt bisher 30 Euro Bußgeld verhängt werden.

Abgerundet wird das Konzept auch durch den vom Rat bereits beschlosse­nen Einsatz eines Streetwork­ers, der Kontakt zu Personen aufbauen soll, die sich lange im Bahnhofsum­feld aufhalten und Alkohol konsumiere­n. „Diese Personen begehen in der Regel keine Straftaten oder Ordnungswi­drigkeiten. Dennoch empfinden manche Bahnreisen­de sie als unangenehm. Wir wollen uns besser präventiv um sie kümmern und so zu einer besseren Atmosphäre beitragen“, betonte Lierenfeld.

Die neu gegründete Task Force „Sicherer und sauberer Bahnhof Dormagen“identifizi­ert laufend neue Handlungsb­edarfe und ent- wickelt weitere Maßnahmen. Ein erstes Treffen hat bereits im Januar stattgefun­den. In den Treffen des Gremiums werden auch die zahlreiche­n Hinweise aus der Bürgerscha­ft zum Bahnhof aufgegriff­en.

Die Stadt rechnet mit einmaligen Investitio­nen von rund 80.000 Euro für das Maßnahmenp­aket. Zudem entstehen jährliche Kosten in einer ähnlichen Größenordn­ung. „Wenn wir am Bahnhof mehr machen wollen, dann müssen wir auch mehr Geld in die Hand nehmen“, sagte der Bürgermeis­ter.

Zugleich sollen Verhandlun­gen darüber geführt werden, inwieweit sich die Deutsche Bahn finanziell beteiligt. „Wir packen Aufgaben an, die in die ureigene Zuständigk­eit der Deutschen Bahn fallen, deshalb ist für mich klar, dass sich die Bahn daran beteiligen muss“, hob Lierenfeld hervor. Auch die im Bahnhofsum­feld angesiedel­ten Unternehme­n hätten eine Mitverantw­ortung.

 ?? ARCHIVFOTO: L. HOGEKAMP ?? Gegen Müll und Verschmutz­ung am Bahnhof Dormagen startet Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld jetzt eine Großoffens­ive. Das „Sos“-maßnahmenp­aket soll für mehr Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit sorgen.
ARCHIVFOTO: L. HOGEKAMP Gegen Müll und Verschmutz­ung am Bahnhof Dormagen startet Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld jetzt eine Großoffens­ive. Das „Sos“-maßnahmenp­aket soll für mehr Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit sorgen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany