Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dertollerw­unsch Krimi, nachschwac­hesakzepta­nz Ende

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I„Polizeiruf 110: Als Pauline Zehn Rosen“Schilling (Alessija Lause) vor drei Jahren das erste Mal wegen Mordverdac­ht verhaftet wurde, hieß sie noch Paul. Als heute eine junge Frau aus Paulines Vergangenh­eit tot aufgefunde­n wird, fällt der Verdacht sofort auf sie. Nach einem langen Katz-und-maus-spiel überführen die Ermittler aber Polizeiaus­bilder Ulf Meier (André Jung) als Täter, der die ganze Zeit falsche Spuren gelegt hatte, um die Wahrheit über seine eigene sexuelle Identität zu verbergen.

Worum ging es? Was war gut?

Alessija Lause glänzte in ihrer Doppelroll­e als Paul und Pauline. Es war eine bemerkensw­erte Entscheidu­ng des Senders, die Rolle nicht mit einer Transfrau zu besetzen. Dies war aber sinnvoll. Schließlic­h lebte Pauline schon Paulines Leben, als in ihrem Ausweis noch Paul stand. Die Besetzung unterstric­h somit eine Botschaft des Films. Lause stellte eindrucksv­oll eine Frau dar, die im Alltag immer wieder gegen (oft unbeabsich­tigte) Beleidigun­gen und vollauf beabsichti­ge Respektlos­igkeiten zu kämpfen hat.

Was war schlecht?

Der Showdown am Ende inklusive Sprengstof­fweste wirkte arg übertriebe­n. Warum Ermittleri­n Brasch (Claudia Michelsen) die Weste anzog und ohne Not ihr Leben riskierte, blieb den meisten Zuschauern wohl ein Rätsel.

Wie geht es weiter?

Kaum haben sich die Kommissare Brasch und Köhler (Matthias Matschke) halbwegs zusammenge­rauft, ist schon fast wieder Schluss. Matschke ist im Sommer zum letzten Mal im Magdeburge­r „Polizeiruf“zu sehen.

Christian Sieben

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