Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Digitalbus soll mehr Schulen erreichen
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will das Projekt für Dritt- und Viertklässler ausweiten.
DÜSSELDORF Gut drei Wochen nach dem Start der Digitalbusse für Grundschulen denkt Nrw-schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) über eine Ausweitung der Initiative nach. „Wir müssen schauen, ob wir in der Lage sind, das Projekt auszudehnen“, sagte Gebauer. Vor allem sei zu klären, ob es dafür Haushaltsmittel gebe. „Wir würden gern noch mehr Schulen in NRW aufsuchen.“
Seit Mitte Januar ist im Land ein rollendes digitales Klassenzimmer für Dritt- und Viertklässler unterwegs, das Schülern, Eltern und Lehrern einen Einstieg in die digitale Unterrichtswelt vermitteln soll. Der mobile Truck macht jeweils für eine Woche an einer Grundschu- le halt und soll dieses Jahr alle 53 Schulamtsbezirke besuchen. Bei der Auswahl der Schulen spielen auch technische Kriterien eine Rolle, etwa ob Starkstrom vorhanden oder der Schulhof groß genug ist. Die Kosten für das Land beziffert das Schulministerium für ein Jahr auf rund 600.000 Euro. NRW zählt bei der digitalen Ausstattung der Schulen bundesweit zu den fünf Schlusslichtern, wie der Bildungs- monitor 2018 mit dem Schwerpunkt Digitales des Wirtschaftsforschungsinstituts IW im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft jüngst ermittelte.
In den Workshops im Bus sollen den Schülern Kenntnisse vermittelt werden, etwa, wie man einen Roboter programmiert. Lehrer sollen Anregungen für ihren Unterricht erhalten, beispielsweise zum sinnvollen Einsatz von Tablets. Die Eltern sollen Hilfestellungen an die Hand bekommen, um ihre Kinder in der digitalen Welt zu begleiten.
„Es geht nicht darum, Pädagogik durch Technik zu ersetzen“, sagte Gebauer beim Besuch des Digitalbusses an einer Kölner Grundschule. Analoges Lernen sei nach wie vor erwünscht.