Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
120 Feldhamster werden in Pulheim ausgewildert
PULHEIM (dpa) Rettungsaktion für den fast ausgestorbenen Feldhamster in Nordrhein-westfalen: 120 Tiere aus einer Nachzucht sollen im Frühjahr in Pulheim ausgewildert werden, wie der Rhein-erft-kreis am Montag mitteilte. Sie sollen auf zwei fünf Hektar großen Flächen ausgesetzt werden, die den possierlichen Nagern gute Lebensbedingungen bieten: Die fünf angebauten Kulturpflanzen werden nicht geerntet und dienen den Feldhamstern als Futter und auch als Deckung vor Fressfeinden, wie die Biologische Station Bonn/rhein-erft mitteilte. Ziel ist es demnach, die restlichen Bestände der Population in der Köln-aachener Bucht zu stärken.
Die letzten noch freilebenden Exemplare in Nordrhein-westfalen waren nach Angaben der Biologischen Station noch rechtzeitig für die Nachzucht eingefangen worden und hatten sich im Artenschutzzentrum Metelen (Kreis Steinfurt) vermehrt. Im Frühjahr wird ein Teil der Nachkommen in einem der Gebiete ausgewildert, in denen der Feldhamster zuletzt gesichtet worden war. Landwirte, die die Flächen zur Verfügung stellen, erhalten für den Vertragsnaturschutz Prämien.
Damit die Fachleute sehen können, wie sich die sehr scheuen und nachtaktiven Tiere in ihrer neuen Umgebung entwickeln, bekommen sie einen Chip und zum Teil auch einen Sender. Nach früheren Angaben des Naturschutzverbands Nabu waren erste Tiere in Aachen ausgewildert worden.