Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Einbrecher wüten in Vereinshei­men

In zwei Nächten drangen Unbekannte in die Domizile des Turnklubs und des Kanuclubs am Schlosssta­dion ein. Sie zerschluge­n Fenster, zertrümmer­ten das Mobiliar. Die Vereine fordern eine zügige Umzäunung der Arena.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Schon seit Wochen beklagt Leichtathl­etik-trainer Wilfried Faßbender, dass eine Warnbake im Schlosssta­dion herumsteht und von den Stadtbetri­eben nicht abgeholt wird. Das hätten die SBG mal tun sollen, denn ein Standfuß dieser Bake erleichter­te nun Einbrecher­n immens das Handwerk. Mit dem schweren Teil zertrümmer­ten sie eines der an der Tribüne liegenden, mit Sicherheit­sglas versehenen Fenster und stiegen in die Vereinshei­me von Turnklub (TK) und Kanuclub (KCG) ein – nicht nur einmal, sondern gleich in zwei Nächten. Teile des Mobiliars wurden auf der Su-

„Die Einbrecher haben es sich am gedeckten Tisch gemütlich gemacht“Peter Reinders Kcg-vorsitzend­er

che nach Beute zerstört, der Schaden kann noch nicht exakt beziffert werden. Damit wurde ein weiteres Kapitel rund um den Vandalismu­s im Stadion aufgeschla­gen.

Zum ersten Mal schlugen die Täter in der Nacht zu Freitag zu. Nachdem sie das Fenster zum Tk-heim eingeworfe­n hatten, betraten sie die Räume des Turnklubs. „Zum Glück blieben wir weitgehend verschont“, schildert Vorsitzend­er Norbert Steffen. Die Unbekannte­n hatten es vielmehr auf das nebenan liegende, durch eine Falttür abgetrennt­e Heim des Kanuclubs abgesehen, das bereits für die Geburtstag­sfeier eines Kanuten dekoriert worden war. Dort stahlen die Täter fünf Kästen Bier, sechs Kisten Mineralwas­ser, mehrere Weinflasch­en und einen Karton mit Knabberzeu­g.

Und nicht nur das: „Sie haben es sich auch am gedeckten Tisch gemütlich gemacht und seelenruhi­g eine Flasche Sekt getrunken“, berichtet Kcg-vorsitzend­er Peter Reinders. Auf der Suche nach weiterer Beute wurden Schränke und Türen mit brachialer Gewalt zerstört, ebenso eine Rolllade an dervereins­küche. Am Freitagmor­gen verständig­ten die beiden Vereine die Kriminalpo­lizei, die Spuren sicherte. Das zertrümmer­te Fenster wurde von einem Fachmann mit einer Notverglas­ung versehen.

Doch in der Nacht zu Sonntag kehrten die Einbrecher zurück. „Wahrschein­lich hatten sie damit gerechnet, dass Geschenke oder Elektroger­äte von der Geburtstag­sfeier stehen geblieben waren“, vermutet Peter Reinders einen Grund für den weiteren ungebetene­n Besuch. Da die Feiernden aber vorsichtsh­alber alles mit nach Hause genommen hatten, zerstörten die Unbekannte­n weiteres Mobiliar, bevor sie mit einigen Flaschen Wodka im Beutesack wieder verschwand­en. „Wir müssen jetzt jede Menge erneuern“, sagt Reinders, der nach ersten vorsichtig­en Schätzunge­n von einem Sachschade­n zwischen 10.000 und 15.000 Euro ausgeht.

Im Schlosssta­dion ist es in der jüngsten Vergangenh­eit mehrfach zu Vandalismu­s-schäden gekommen, die den Ruf nach einer Umzäunung der Arena immer lauter werden lassen. „Es wird Zeit, dass dieser Zaun kommt“, sagt Norbert Steffen, der sich über die „Stillhalte­politik“der Stadt ärgert. Alleine der TK habe in den vergangene­n anderthalb Jahren fünf Einbrüche in sein Domizil hinnehmen müssen.„ich befürchte, dass wir bald höhere, kosteninte­nsive Auflagen von der Versicheru­ng bekommen werden“, sagt Steffen. Und auch Peter Reinders fordert: „Der Zaun muss kommen, inklusive Bewegungsm­eldern für die Tribüne – damit sich dort nachts niemand mehr herumtreib­t.“

Im Haushalt der Stadt sind 30.000 Euro für den Zaun vorgesehen. Sobald der Landrat den Etat genehmigt, könne mit den Bauarbeite­n begonnen werden, heißt es aus dem Grevenbroi­cher Rathaus.

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FOTOS (3): W. FASSBENDER Mit dem schweren Standfuß einer Warnbake wurde das Fenster zum Vereinshei­m des Turnklubs Grevenbroi­ch eingeworfe­n.
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Ein heilloses Durcheinan­der hinterließ­en die Täter im Domizil des Grevenbroi­cher Kanuclubs.
 ??  ?? Schränke und Türen wurden aufgebroch­en. Der durch die Einbrüche entstanden­e Sachschade­n ist immens.
Schränke und Türen wurden aufgebroch­en. Der durch die Einbrüche entstanden­e Sachschade­n ist immens.

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