Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Elephants geht in der „Hölle Ost“im Angriff die Munition aus
Basketball-regionalligist aus Grevenbroich verliert in Ibbenbüren vor 1000 Zuschauern mit 66:78. Farid Sadek und David Markert scheiden verletzt aus.
GREVENBROICH Diese Niederlage ging Simon Bennett mächtig ans Gemüt. Nach dem 66:78 (Halbzeit 38:39) beim TV Ibbenbüren brauchte der Coach des Basketball-regionalligisten NEW’ Elephants eine ganze Weile, um seinen Frust zu verarbeiten. Und dann stellt er immer noch ziemlich angefressen fest: „Dieses Spiel haben wir selbst verloren.“
Dabei wäre vor knapp 1000 Zuschauern in der „Hölle Ost“so viel mehr drin gewesen. Schließlich mussten die Hausherren auf den Briten Jamal Tahraoui verzichten und Daniel Boahene war ebenfalls nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Was das für das Team vom Teutoburger Wald bedeutet, machte Elephants-manager Hartmut Oehmen an Zahlen fest: „Ibbenbüren macht pro Spiel rund 82 Punkte im Schnitt, davon erzielt die erste Fünf ungefähr 75. Ziehst du die knapp zwölf Punkte Tahraouis ab, bleiben 70 übrig. Und zählst du jetzt die durchschnittlich sechs Punkte des restlichen Teams dazu, kommst du auf 76 Punkte. Und wie viel Punkte machen die gegen uns? 78. Basketball ist irgendwie doch Mathematik. Und für mich bedeutet das, dass Ibbenbüren dieses Spiel unmöglich gewinnen kann.“
Denn im bisherigen Saisonverlauf markierten die Grevenbroicher im Schnitt 85,6 Punkte. Warum die Sache trotzdem schiefging, hat viel mit Einstellung und Emotion zu tun. Daran fehlt es den Elephants in dieser Spielzeit. Festzumachen war das auch in Ibbenbüren am wieder mal vollkommen missratenen Start: Nach knapp drei Minuten lagen die Gäste mit 2:12 zurück, kurz vor Ende des erstenviertels mit 12:28. Da saß Spielmacher Farid Sa- dek mit womöglich gerissenen Bändern im Sprunggelenk schon auf der Bank.
Trotzdem kämpften sich die Jungs von der Erft ins Match zurück, Lennard Jördell krönte eine 18:3-Serie im zweiten Abschnitt mit dem Korb zur 33:31-Führung (26.). Das fand Oehmen natürlich stark, schränkte indes sofort ein: „So eine Aufholjagd kostet sehr viel Kraft.“
Energie, die den Schlossstädtern nach einem grundsätzlich ausgeglichenen dritten Durchgang fehlte. Im letzten Viertel brachten sie nur ausgesprochen kümmerliche sieben Punkte zustande – und verloren zusätzlich auch noch David Markert, der mit einer noch nicht genauer diagnostizierten Knieverletzung ausschied.
Den dadurch bedingten Kräfteverschleiß („Uns ist vielleicht auch ein bisschen die Puste ausgegangen.“) wollte Bennett aber nicht als Hauptgrund für die ungewöhnlich schwache Vorstellung in der Offensive gelten lassen. Verantwortlich für die Flaute im Angriff macht er den Guard der Hausherren Romello Steffen. „Er hat das Spiel für Ibbenbüren in der Defense gewonnen. Er war einfach überall in der Verteidigung.“Und vorne war wiederum Verlass auf Rückkehrer Denzel Johnson, der mit 28 Punkten (3/6 Dreier) und zehn Rebounds ein Double-double auflegte. Bei den Elephants kam der auch im Aufbau eingesetzte Jonathan Parker auf 20 Zähler (3/6 Dreier). Info Ibbenbüren: Avermann (2), Dolkemeyer (6), Fumey (18), Treichel, Zemhoute (14), Boahene (2), Fischer (2), Patte, Johnson (28), Steffen (6) Grevenbroich: Parker (20), Boldt (5), Jördell (10), Schwich (6), Sadek, Janoschek (2), Becker (5), Markert, Boksic (18) Viertel: 28:15, 11:23, 24:21, 15:7