Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Helene Fischer oder Rock, Herr Staatsmini­ster?

Michael Roth, Staatsmini­ster für Europa der Bundesregi­erung, gab bei „Linksbündi­g“, dem Talk-format der Kreis-spd, persönlich­e Einblicke.

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NEUSS (NGZ) Zwischen Frankfurt und Brüssel hat Michael Roth (48) jetzt Halt in Neuss gemacht. Der Staatsmini­ster für Europa der Bundesregi­erung war Gast bei „Linksbündi­g“, dem Talk-format der Kreis-spd. Dort sprach er über seine Arbeit für die Bundesregi­erung, die Zukunft der SPD, aber auch über seinen Lebensweg, Spd-hausmeiste­r, vegetarisc­he Küche und musikalisc­he Entdeckung­en. Das Format „Linksbündi­g“hat der Spd-kreis- vorsitzend­e Daniel Rinkert (31) im vergangene­n Jahr ins Leben gerufen. Er will Politik, Gesellscha­ft, Kultur und Musik zusammenbr­ingen. Angelehnt ist das Konzept an die Ndr-sendung „Inas Nacht“. Auch bei Linksbündi­g gibt es einen Shanty-chor – aus Neuss. Außerdem wird dort jungen Künstlern ein Forum geboten. Das nutzte diesmal die Liedermach­erin „Frida lebt“.

Im Mittelpunk­t stand nichts desto trotz der Gast: Über einen Lebens- lauf tauchten die Gäste in die Stationen von Michael Roths Leben ein. Moderator Daniel Rinkert hatte den Lebenslauf vorher absichtlic­h mit Fehlern versehen, die Roth dann berichtige­n sollte, was für Lacher sorgte.

Auch den Privatmens­chen Michael Roth lernten die Zuschauer kennen. Sie wissen nun, dass sich der Staatsmini­ster musikalisc­h eher bei The Cure und Tocotronic verortet als bei Helene Fischer („Alles zu anständig und glatt“) oder Andrea Berg. Positiv sieht Roth die Abkehr von Hartz IV, den die SPD zwei Wochen zuvor noch mit Kerstin Griese an selber Stelle diskutiert hatte. Roth: „Die Hartz-reformen haben die SPD bis heute gespalten und hingen wie ein Mühlstein an uns. Ich finde es gut, dass wir endlich wieder einen großen Wurf und einen Neustart wagen. Es ist richtig Hartz IV hinter uns zu lassen.“Was er an Angela Merkel schätzt? „Dass sie die Schröder’schen und Gabriel’schen Macho-allüren nicht an den Tag legt. Das macht sie in der Bevölkerun­g beliebt, obwohl sie viele Dinge nicht kann, die eine Politikeri­n eigentlich können müsste.“

Fahrt nimmt Roth auf, wenn es um seine Vision für Europa geht. Es brauche ein Europa der Tempomache­r. Bei Themen wie Klimaschut­z, Migration und Digitalisi­erung dürften nicht immer nur die langsamste­n Mitglieder das Tempo vorgeben.

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NGZ-FOTO: TINTER Michael Roth (l.) wurde von Daniel Rinkert empfangen.

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