Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
13-Jähriger gibt Tipps zum Thema Wildbienen
KLEINENBROICH (FR) Er ist der jüngste Imker in Korschenbroich. Doch Ole Veiser gehört mit seinen 13 Lebensjahren schon „zu den erfahrenenwildbienenforschern“, wie Lutz Kypke, Mitbegründer der Ortsgruppe Korschenbroich des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), ihn beschrieb. Denn Veiser hat sich bei Imkern und Mitgliedern des BUND bereits großen Respekt erworben. Er hat nicht nur den elterlichen Garten in Glehn so gestaltet, dass sich Wildbienen dort wohlfühlen, sondern er hat sich auch fortgebildet. So informierte er jetzt vor mehr als 50 Zuhörern in Kleinenbroich über„wildbienen und insektenfreundliche Gartengestaltung“.
„Wenn Honigbienen aussterben sollten, dann sind genug andere Insekten da, die weiter bestäuben“, sagte Veiser. Dass dies einmal geschehen könnte, daran glaubt Ole Veiser aber ohnehin nicht. Denn die Honigbienen sind Haustiere, umhegt und gepflegt von Imkern, die auch wissen, wie sie mit der Varroa-milbe umzugehen haben, die ihre Bienen ansonsten schädigen würde.
Ole selbst ist inzwischen Herr über 13 Bienenvölker. Was ihn besonders interessiert sind Wildbie- nen, von denen es in Deutschland 550 verschiedene Arten gebe. „Nur wenige von ihnen leben sozial in Bienenstaaten, die meisten kümmern sich ganz alleine um die Brut.“Wildbienen seien sehr effiziente Bestäuber, wie etwa die Hummeln. Die Insekten leben in Hohlräumen, wie zum Beispiel in Bohrlöchern in Stein oder hartem Holz, in Pflanzenstängeln wie von der Brombeere oder am Boden, wo sie einen Gang und Seitenarme für den Nachwuchs graben.
„Wildbienen sind vielfältig bedroht“. Ole Veiser nannte die Monokulturen in der Landwirtschaft, die falsche Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sowie die moderne Gartengestaltung, wo alles mit Kies, Buchsbäumen, Thujahecken und kurz geschnittenem Rasen tote Hose sei. Veiser empfahl, Gärten bienenfreundlich zu gestalten. Er riet davon ab, Nisthilfen im Baumarkt zu erwerben. „Nisthilfen sollte man selbst bauen. Man kann Hartholz von heimischen Laubbäumen nehmen, dort zwei bis neun Millimeter tiefe Löcher bohren.“Oder man könne für am Boden nistende Bienen Lösslehm in Blumenkästen anbieten. „Aber bitte keine umgedrehten Blumentöpfe. Das sind Hummelfallen.“