120.000 Euro für „digitale Kultur“im Rhein-kreis

RHEIN-KREIS (goe) Die Kultur im Rhein-kreis soll digital werden – sonst, hatte Kulturdezernent Tillmann Lonnes betont, fänden die kulturellen Einrichtungen im RheinKreis in naher Zukunft nicht mehr statt. In der Oktobersitzung des Kulturausschusses wurde das Konzept vorgestellt, alle Mitglieder stimmten einer möglichst zeitnahen Umsetzung zu. Angelegt ist es zunächst auf fünf Jahre mit einem geplanten Budget von 400.000 Euro.

120.000 Euro, das verkündete Lonnes in der Ausschusssitzung am Montag, stünden nun zunächst einmal für 2019 und 2020 zur Verfügung. Pro Jahr also 60.000 Euro, die aber nicht im Haushalt stehen, sondern, wie Lonnes betonte, aus „Haushaltsresten“stammen, Geld also, dass 2018, obwohl veranschlagt, nicht ausgegeben wurde. Erst ab 2021 soll es dann im Kreishaushalt ein festes Budget für die Digitalisierung geben.

Im Ausschuss wurden die Politiker über die Fortschritte informiert. So wird im Kreismuseum Zons die Jugendstil-fliesensammlung von einer Honorarkraft digi- tal inventarisiert, ebenso Teile der Zinnsammlung. Die Sammlung Vater-dobberstein (1000 Jugendstilfliesen, Möbelstücke und Vasen) wurde bereits komplett fotografisch erfasst. Außerdem entsteht aktuell eine Facebook-seite für das Museum.

Wikipedia-einträge gibt es mittlerweile für das Kreismuseum Zons, das Kulturzentrum Sinsteden sowie das Archiv im Rhein-kreis. Das wurde im Oktober als wichtig eingestuft mit der Begründung, dass für viele Internetnutzer Wikipedia die erste Informationsquelle darstelle. Betont wurde nochmals, dass auch das Digitalisierungskonzept die Kernbereiche der Kulturarbeit, nämlich sammeln, forschen, bewahren, ausstellen und vermitteln in den Mittelpunkt stellt, dafür aber nur andere Kanäle nutzt.

Auch geht es natürlich darum, neue Zielgruppen für die Einrichtungen zu erschließen. Gedacht ist dabei vor allem an die 15- bis 35-Jährigen. Über die sozialen Medien wird es auch möglich sein, mit den Nutzern direkt in Kontakt treten zu können.