Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Fahrrad-ampeln am Wehrhahn

Ein ungewohnte­r Anblick: An der gefährlich­en Kreuzung können Radfahrer „indirekt“links abbiegen. Düsseldorf hat die Idee unter anderem aus Berlin abgeschaut.

- VON ARNE LIEB

Die Kreuzung am Wehrhahn gehört zu den größten Unfallschw­erpunkten in Düsseldorf. Im Zuge der Neugestalt­ung setzt die Stadt nun auf eine neuartige Regelung für Radfahrer: An den beiden Ecken in Richtung Innenstadt finden sich Linksabbie­ger-fahrradamp­eln – ein ungewohnte­r Anblick. Die Radfahrer können sich auf einer speziell für Abbieger markierten Fläche vor diesen Ampeln aufstellen und erhalten dann gemeinsam mit den parallel geführten Fußgängern grün.

Das Konzept: Statt die viel befahrene Kreuzung beim Linksabbie­gen zu kreuzen, queren Radfahrer sie wie die Fußgänger in zwei Schritten über die Außenseite­n. Sie fahren erst geradeaus über die Kreuzung, war- ten vor der Ampel und kommen mit der nächsten Phase mit dem Querverkeh­r weiter. Diese Regelung, die in anderen Städten schon länger erprobt ist, wird oft verwendet, damit Radfahrer, die sich unsicher fühlen, eine Alternativ­e zum Linksabbie­gen an komplexen Kreuzungen haben. In diesem Fall geht es nicht anders: Das klassische Linksabbie­gen ist an der Kreuzung untersagt.

Die ersten Ampeln dieser Art wurden 2017 auf den Straßenzüg­en Friedrichs­traße/ Breite Straße und Elisabeths­traße/ Kasernenst­raße montiert. Ein Vorbild für dieses sogenannte„indirekte“Linksabbie­gen war Berlin. Ein Nachteil ist, dass das Abbiegen länger dauert als auf die übliche Weise.

Seit der Neugestalt­ung gibt es am Wehrhahn eine weitere unge- wöhnliche Ampel-regelung für Radfahrer: Aus Flingern kommend, erhalten sie gemeinsam mit den geradeaus fahrenden Autos grün. Die Autos, die links in Richtung Adlerund Schirmerst­raße abbiegen wollen, müssen aber neuerdings warten.wenn sie fahren dürfen, müssen die Radfahrer vor einer roten Ampeln warten. Diese Trennung ist eine Folge der Umplanung, die unter anderem durch Protest von Eltern und Schülern des Humboldt-gymnasiums ausgelöst wurde. Sie soll die Sicherheit der Radfahrer erhöhen, da sie nicht mehr Gefahr laufen, von abbiegende­n Autos übersehen zu werden.

Die Neugestalt­ung der Kreuzung ist ein Teil der Oberfläche­ngestaltun­g nach dem Abschluss der Bauarbeite­n für die Wehrhahn-linie.

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RP-FOTO: ARL Die Ampeln sollen die Sicherheit von Radfahrern erhöhen.

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