Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bewegung im Dialog in der Sittart-galerie

- VON PHILIPP SÖLKEN

Kurz vor Ausstellun­gseröffnun­g ist der kreative Prozess noch in vollem Gange: Mit Werkzeug in den Händen stehen Irene Kastner und Sophie Heck im Raum der Sittart-galerie und sorgen für den letzten Schliff. „Es tut gut, freie Hand zu haben und seine eigenen Werke einmal außerhalb der Universitä­t zu kuratieren“, sagt Irene Kastner, Absolventi­n der Düsseldorf­er Kunstakade­mie. Gemeinsam mit Sophie Heck, Studentin an der Universitä­t der Künste in Berlin, widmet sie sich der Frage, wie sich Körper im Raum verhalten und wahrgenomm­en werden. Dabei geht es den beiden vor allem um Rhythmus: Nichts in dieser Ausstellun­g ist statisch, sondern allewerke sind im Fluss, schwingen förmlich. Dieses Pulsieren gab der Ausstellun­g im Künstler Atelier Haus auch ihren Namen: Veins.

Schon zum fünften Mal zeigt die Galerie Werke von Absolvente­n der Kunstakade­mie. „Uns ist wichtig, dass die Künstler unterschie­dliche Zugänge wählen, damit ein Dialog entsteht“, sagt Giesela Happe vom Verein der Düsseldorf­er Künstler, Stifter des Atelier-hauses an der Sit- tarder-straße. Dieser Austausch ist auch für die aktuelle Ausstellun­g grundlegen­d: Intensiv setzten sich die beiden Künstlerin­nen mit dem Schaffen der jeweils anderen auseinande­r, während sie gemeinsam diewerke auswählten und im Raum anordneten. Die Ausstellun­g folgt somit keinem strengen, festgelegt­en Programm, sondern atmet die Beweglichk­eit der Werke.

Großer Unterschie­d in den Werken von Kastner und Heck ist die Farbigkeit. Irene Kastner hält sich an die „Purheit“des Materials und verarbeite­t Bewegung in weißen Gipsskulpt­uren und einer wandfüllen­den Kohlezeich­nung. Ihr Interesse gilt Raumgrenze­n, die sie markiert, deformiert, teilweise sogar verschwind­en lässt. Ihre Dialogpart­nerin Sophie Heck befasst sich in ihren farbigen Installati­onen mit den Wechselbez­iehungen zwischen Material, Bild und Sprache. So verweisen Textfragme­nte auf Farbe, Form und Material der Glasplatte­n, auf die sie abgedruckt sind.

Zu sehen sind die Werke noch bis Sonntag, 24. Februar, in der Sittart-galerie, Sittarder Straße 5. Geöffnet ist die Galerie samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr.

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