Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bewegung im Dialog in der Sittart-galerie
Kurz vor Ausstellungseröffnung ist der kreative Prozess noch in vollem Gange: Mit Werkzeug in den Händen stehen Irene Kastner und Sophie Heck im Raum der Sittart-galerie und sorgen für den letzten Schliff. „Es tut gut, freie Hand zu haben und seine eigenen Werke einmal außerhalb der Universität zu kuratieren“, sagt Irene Kastner, Absolventin der Düsseldorfer Kunstakademie. Gemeinsam mit Sophie Heck, Studentin an der Universität der Künste in Berlin, widmet sie sich der Frage, wie sich Körper im Raum verhalten und wahrgenommen werden. Dabei geht es den beiden vor allem um Rhythmus: Nichts in dieser Ausstellung ist statisch, sondern allewerke sind im Fluss, schwingen förmlich. Dieses Pulsieren gab der Ausstellung im Künstler Atelier Haus auch ihren Namen: Veins.
Schon zum fünften Mal zeigt die Galerie Werke von Absolventen der Kunstakademie. „Uns ist wichtig, dass die Künstler unterschiedliche Zugänge wählen, damit ein Dialog entsteht“, sagt Giesela Happe vom Verein der Düsseldorfer Künstler, Stifter des Atelier-hauses an der Sit- tarder-straße. Dieser Austausch ist auch für die aktuelle Ausstellung grundlegend: Intensiv setzten sich die beiden Künstlerinnen mit dem Schaffen der jeweils anderen auseinander, während sie gemeinsam diewerke auswählten und im Raum anordneten. Die Ausstellung folgt somit keinem strengen, festgelegten Programm, sondern atmet die Beweglichkeit der Werke.
Großer Unterschied in den Werken von Kastner und Heck ist die Farbigkeit. Irene Kastner hält sich an die „Purheit“des Materials und verarbeitet Bewegung in weißen Gipsskulpturen und einer wandfüllenden Kohlezeichnung. Ihr Interesse gilt Raumgrenzen, die sie markiert, deformiert, teilweise sogar verschwinden lässt. Ihre Dialogpartnerin Sophie Heck befasst sich in ihren farbigen Installationen mit den Wechselbeziehungen zwischen Material, Bild und Sprache. So verweisen Textfragmente auf Farbe, Form und Material der Glasplatten, auf die sie abgedruckt sind.
Zu sehen sind die Werke noch bis Sonntag, 24. Februar, in der Sittart-galerie, Sittarder Straße 5. Geöffnet ist die Galerie samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr.